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Die göttliche Komödie - Igelity

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Doch unten war die Sonne vorgegangen,<br />

Der fern um mehr noch als ein Zeichen stand.<br />

Mein liebend Herz, das immer mit Verlangen<br />

Der Herrin schlug, war mehr als je entglüht,<br />

Ihr wieder mit den Augen anzuhangen.<br />

Was jemals der Natur und Kunst entblüht<br />

An Leib und Bild, dem Aug’ als Reiz zu dienen<br />

Und durch den Blick zu fesseln das Gemüt,<br />

Vereint war’ alles dies als nichts erschienen<br />

Bei jener Götterlust, die mich beglückt’,<br />

Als ich hinschaut’ ins Lächeln ihrer Mienen.<br />

Und durch die Kraſt, die aus dem Blicke zückt,<br />

Hatt’ ich dem Nest der Leda mich entrungen<br />

Und war zum schnellsten Himmelskreis entrückt.<br />

Ich weiß, da er von Lebensglanz durchdrungen<br />

Gleichförmig war, nicht, wo mit mir in ihn,<br />

Nach ihrer Wahl, die Herrin eingedrungen.<br />

Doch sie, der klar mein Herzenswunsch erschien,<br />

Begann jetzt lächelnd in so sel’gen Wonnen,<br />

Daß Gott in ihrem Blick zu lächeln schien:<br />

»Sieh hier des Zirkellaufs Natur begonnen,<br />

Durch die der Mittelpunkt in Ruhe weilt,<br />

Und alles rings umher den Flug gewonnen.<br />

In diesem Himmel, der am schnellsten eilt,<br />

Wohnt Gottes Geist nur, der die Lieb’ entzündet,<br />

<strong>Die</strong> ihn bewegt – die Kraſt, die er verteilt.<br />

Ein Kreis von Licht und Liebesglut umwindet<br />

Ihn, wie die andern er; allein verstehn<br />

Kann diesen Kreis nur er, der ihn gerundet.<br />

Nichts läßt das Maß von seinem Lauf uns sehn;

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