29.03.2013 Aufrufe

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

Die göttliche Komödie - Igelity

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zweiter Gesang<br />

Sol war zum Horizont herabgestiegen,<br />

Des Mittagskreis, wo er am höchsten steht,<br />

Sieht unter sich die Feste Zions liegen.<br />

Nacht, welche sich ihm gegenüber dreht,<br />

War mit der Wag’ am Ganges vorgegangen,<br />

<strong>Die</strong>, wenn sie zunimmt, ihrer Hand entgeht.<br />

Drum hatten Eos weiß’ und rote Wangen<br />

Dort, wo ich war, weil ihre Jugend schwand,<br />

In hohem Gelb zu schimmern angefangen.<br />

Wir waren noch am niedern Meeresstrand,<br />

Und gingen, ob des fernen Wegs in Sorgen,<br />

Im Herzen fort, indes der Körper stand.<br />

Und wie in trüber Röte, wenn der Morgen<br />

Sich nähert, Mars, im Westen, nah dem Meer<br />

Sich zeigt, von dichten Dünsten fast verborgen,<br />

So sah ich jetzt ein Licht – o säh’ ich’s mehr!<br />

Und eilig, wie kein Vogel je geflogen,<br />

Glitt’s auf des Meeres glattem Spiegel her.<br />

Als ich von ihm die Augen abgezogen<br />

Ein wenig hatt’ und zu dem Führer sprach,<br />

Schien’s heller dann und größer ob den Wogen.<br />

Dann auf des Lichtes beiden Seiten brach<br />

Ein weißer Glanz hervor, und er entbrannte,<br />

Wie’s näher kam, von unten nach und nach.<br />

Mein Meister, der nach ihm sich schweigend wandte,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!