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Die göttliche Komödie - Igelity

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Zu welcher Weite muß der letzte Kranz<br />

Der Blätter dieser Himmelsrose dringen?<br />

Mein Aug’ ermaß die Weit’ und Höhe ganz<br />

Und unverwirrt, und konnte sich erheben<br />

Zum Was und Wie von diesem Wonneglanz.<br />

Nicht Fern noch Nah kann nehmen dort noch geben,<br />

Denn da, wo Gott regiert, unmittelbar,<br />

Tritt fürder kein Naturgesetz ins Leben.<br />

Ins Gelb der Rose, die sich immerdar<br />

Ausdehnt, abstuſt und Duſt des Preises sendet<br />

Zur Sonne, die stets heiter ist und klar,<br />

Zog, wie wer schweigt, doch sich zum Sprechen wendet,<br />

Beatrix mich und sprach: »Sieh hier verschönt<br />

In weißem Kleid, die dorten wohl geendet.<br />

Sieh, wie so weithin unsre Stadt sich dehnt,<br />

Sieh, so gefüllt die Bänk’ in unserm Saale,<br />

Daß man jetzt hier nach wenigen sich sehnt.<br />

Auf jenem großen Stuhl, wo du dem Strahle<br />

Der Krone, die dort glänzt, dein Auge leihst,<br />

Dort, eh’ du kommst zu diesem Hochzeitsmahle,<br />

Wird sitzen des erhabnen Heinrichs Geist,<br />

Des Cäsars, der Italien zu gestalten<br />

Kommt, eh’ es sich dazu geneigt beweist.<br />

<strong>Die</strong> blinde Gier ist’s, die mit Zauberwalten<br />

Euch gleich dem Kind macht, das die Brust verschmäht,<br />

<strong>Die</strong> Nahrung hat, sein Leben zu erhalten.<br />

Dem göttlichen Gerichtshof aber steht<br />

Solch Obrer vor dann, daß er im Geheimen<br />

Und offen nie mit ihm zusammengeht.<br />

Doch stürzt des Himmels Räch’ ihn ohne Säumen

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