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eine zentrale Frage der Wissensvermittlung (pdf)

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Literaritätspraxis hierzulande – <strong>eine</strong> (sehr) kl<strong>eine</strong> Auswahl<br />

Und was passiert angesichts dessen mit <strong>der</strong> „traditionellen“ Bibliothek, mit den leeren<br />

Regalen ohne CDs und ohne DVDs, mit dem schönen Haus? Sie bleibt, so die Versicherung,<br />

weiterhin Bibliothek und vor allem auch Lernort – teaching library –, weil man wird immer<br />

irgendetwas lernen müssen, auch wenn sich die Inhalte än<strong>der</strong>n. Und die Hauptbücherei ist<br />

schon allein von ihrer Ausstattung her dafür hervorragend geeignet: Sie verfügt über 94<br />

BenutzerInnen-PCs, 150 Studien- und Schmökerplätze und über 40 Audio- und Videoplätze.<br />

Und über viele an<strong>der</strong>e Möglichkeiten, BesucherInnen und Interessierte direkt anzusprechen<br />

und für das Lesen, das Studieren, das Diskutieren zu gewinnen. Denn das Schlagwort von<br />

<strong>der</strong> teaching library wird allein durch das zur Verfügung Stellen <strong>der</strong> Infrastruktur noch<br />

nicht zum Leben erweckt.<br />

„Ursprünglich“, so Christian Jahl, habe sich die Hauptbibliothek hauptsächlich „als Ort des<br />

informellen Lernens“ verstanden. „Jetzt wird sie immer mehr auch ein Ort <strong>der</strong> formalen Ausbildung,<br />

an dem regelmäßig Kurse angeboten werden.“ Viele <strong>der</strong> Kurse seien, erzählt Jahl,<br />

heute viel stärker projektorientiert. Es gibt zum Beispiel kaum mehr allgem<strong>eine</strong> Computerkurse,<br />

stattdessen wird in kl<strong>eine</strong>n Dosen und entlang sehr praktischer <strong>Frage</strong>stellungen<br />

unterrichtet. Etwa: Wie bekomme ich m<strong>eine</strong> Fotos von m<strong>eine</strong>r Digitalkamera ins Internet,<br />

o<strong>der</strong> wie buche ich <strong>eine</strong> Reise im Internet, o<strong>der</strong> welche Auktionshäuser gibt es im Internet<br />

– ebay & Co. –, und auf welche Tücken sollte man dabei vorbereitet sein? Und natürlich<br />

wird auch die traditionelle literacy-Schiene bedient: Lesezirkel, an denen ein/e mehr o<strong>der</strong><br />

weniger bekannte/r AutorIn teilnimmt und in denen man über Bücher diskutiert. O<strong>der</strong> AutorInnentreffen<br />

mit zwei o<strong>der</strong> mehreren AutorInnen, die aus ihren Werken vorlesen. O<strong>der</strong><br />

Schreibwerkstätten, in denen die Teilnehmenden sich selbst im Schreiben versuchen können.<br />

Mit dieser Vielfalt und <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Angebote <strong>der</strong> Hauptbücherei kann die Zweigstelle<br />

in <strong>der</strong> Zirkusgasse natürlich nicht mithalten. Und nicht nur sie: Studiert man das Programm<br />

<strong>der</strong> Büchereien auf ihrer Website für die nächsten vier Wochen – zu <strong>eine</strong>m beliebigen Zeitpunkt,<br />

in unserem Fall im Herbst 2009 –, dann finden sich dort 35 angekündigte Veranstaltungen.<br />

Davon wurden 20 in <strong>der</strong> Hauptbücherei durchgeführt, <strong>der</strong> Rest verteilte sich auf<br />

verschiedene Zweigstellen, die meisten mit ein o<strong>der</strong> zwei Veranstaltungen. Das lässt darauf<br />

schließen, dass die Zweigstellen mit ihrer Kernaktivität, dem zur Verfügung Stellen von<br />

Material für Lesen, Studieren, Hören und Sehen, im Wesentlichen doch ziemlich ausgelastet<br />

sind, sie daher den Großteil <strong>der</strong> Veranstaltungsangebote ihrem Flaggschiff Hauptbücherei<br />

überlassen. Und vermutlich mit gutem Grund davon ausgehen, dass <strong>der</strong>en Erfolge letztlich<br />

auch ihnen zu Gute kommen werden.<br />

Vielsprachigkeit und Interkulturalität<br />

Last but not least gibt es in <strong>der</strong> Hauptbücherei – <strong>der</strong>en Aktivitäten wegen ihrer Fülle gar<br />

nicht alle aufgezählt werden können – selbstverständlich auch Angebote speziell für<br />

Menschen mit Migrationshintergrund, häufig gemeinsam mit Menschen, die immer schon<br />

in Wien gelebt haben. Beson<strong>der</strong>s beliebt sind zweisprachige Lesungen, zum Beispiel in<br />

Italienisch und in Deutsch. Jahl:<br />

„Da sind dann die Hälfte des Publikums Italiener, die an<strong>der</strong>e Hälfte Wiener. Wir<br />

machen zweisprachige Lesungen für Menschen aus an<strong>der</strong>en Kulturkreisen, aber<br />

gleichzeitig auch für Wiener, die sich mit an<strong>der</strong>en Kulturen und Sprachen beschäf-

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