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eine zentrale Frage der Wissensvermittlung (pdf)

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Literaritätspraxis hierzulande – <strong>eine</strong> (sehr) kl<strong>eine</strong> Auswahl 99<br />

wird. Das Material, auf das sich die Betrachtung stützt, besteht aus unterschiedlichen, einan<strong>der</strong><br />

ergänzenden Quellen: dem Studium <strong>der</strong> Websites und an<strong>der</strong>er Publikationen <strong>der</strong> Selbstdarstellung,<br />

je <strong>eine</strong>m ausführlichen Interview mit den LeiterInnen von zwei ausgewählten<br />

Zweigstellen und <strong>der</strong> Inanspruchnahme – und damit dem mehrfachen Besuch – dieser Zweigstellen<br />

durch die Autorinnen in <strong>der</strong> Rolle von „Kundinnen“, sprich Leserinnen.<br />

Exemplarisch herausgegriffen wurden, wie bereits erwähnt, zwei Zweigstellen, nämlich die<br />

Haupt bücherei als <strong>eine</strong> Art Flaggschiff <strong>der</strong> Büchereien Wien, und <strong>eine</strong> Zweigstelle im zweiten<br />

Bezirk, zwar räumlich und vom Bestand her viel kl<strong>eine</strong>r als die erstgenannte, aber<br />

immer noch <strong>eine</strong> <strong>der</strong> größeren Zweigstellen. 28<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede – die räumliche Dimension<br />

Betrachtet man die Architektur sowie die Räumlichkeiten <strong>der</strong> beiden Zweigstellen und wie<br />

sie sich in ihrem Umfeld positionieren, so könnten auf den ersten Blick die Unterschiede<br />

kaum größer sein. Die Hauptbücherei ist ein erst wenige Jahre altes, im Jahr 2003 fertig<br />

gestelltes, hoch aufgerichtetes 150 Meter langes Gebäude, positioniert am Gürtel, an <strong>eine</strong>r<br />

<strong>der</strong> verkehrsreichsten Straßen des ganzen Landes. Neben s<strong>eine</strong>r Größe und s<strong>eine</strong>r extremen<br />

Lage – wochentags rasen hier täglich rechts und links rund 100.000 PKWs vorbei, mehrere<br />

Straßenbahnen und Busse haben ihre Haltestellen im Umfeld des Eingangs, unter dem<br />

Gebäude kreuzen sich im Minutentakt zwei U-Bahnzüge, insgesamt ist es ein Verkehrs -<br />

knotenpunkt, <strong>der</strong> täglich von 70.000-100.000 Menschen genutzt wird – fallen zunächst einmal<br />

von außen zwei Dinge auf: Das Gebäude schließt an s<strong>eine</strong>r „Hinter- bzw. Vor<strong>der</strong>seite“,<br />

je nachdem aus welcher Richtung man kommt, mit <strong>eine</strong>r breiten Freitreppe ab, die von ebener<br />

Erde bis zur Dachterrasse reicht und zum Begehen einlädt. Ansonsten wirkt es eher<br />

wie ein großer, klobiger Block, <strong>der</strong> vor allem dazu angetan ist, den rund herum tobenden<br />

Lärm draußen zu halten.<br />

Drinnen angekommen bietet sich allerdings ein ganz an<strong>der</strong>es Bild. Der riesige, mehrfach<br />

geteilte und mehrgeschossige Raum wirkt offen, hell und weitläufig, er besticht durch ein<br />

„stilles, gelassenes Inneres“ und wirkt so als „luxuriöse Enklave <strong>der</strong> Zeitlosigkeit“, wie Architek -<br />

tur journalistInnen anlässlich <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Hauptbücherei urteilten. An den Seiten gibt<br />

es mehrere, auf den ersten Blick nicht vollkommen einsehbare Nischen, mit Computer<br />

und/o<strong>der</strong> Sitzgelegenheiten ausgestattet, vis-a-vis des Eingangsportals, sozusagen am an<strong>der</strong>en<br />

Ende <strong>der</strong> großen Halle – <strong>eine</strong>s <strong>der</strong> architektonischen Highlights – 3 zweigeschossige<br />

Erker, die den Blick auf die Straße und das dortige Verkehrsgeschehen ebenso freigeben<br />

wie auf die Peripherie <strong>der</strong> Stadt. Und zwischendurch natürlich überall frei zugängliche<br />

Regale mit Büchern und an<strong>der</strong>en Medien, dazwischengestreut immer wie<strong>der</strong> Computer -<br />

terminals und „lebende InformationsträgerInnen“, das Personal.<br />

„Die Freitreppe ist ein Signal“, erklärt Christian Jahl, Leiter <strong>der</strong> Hauptbücherei, „um die Funktion<br />

als öffentlicher Raum zu verdeutlichen – sie ist <strong>eine</strong> einladende Geste, die zeigen soll, wir<br />

sind <strong>eine</strong> Institution, die für jeden zugänglich ist, ohne Ansehen von Herkunft o<strong>der</strong> Einkommen.<br />

Das bildet sich auch darin ab, dass man die Bücherei in bestimmen Funktionen nutzen kann,<br />

28 Nicht behandelt wird an dieser Stelle das große und vielfältige Angebot <strong>der</strong> Büchereien für Kin<strong>der</strong>, zu diesem Thema wäre <strong>eine</strong><br />

eigene Untersuchung nötig und angebracht. Interessierte seien auf die Kin<strong>der</strong>-Website www.kirango.at verwiesen.

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