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eine zentrale Frage der Wissensvermittlung (pdf)

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Spital“. Beide sind nicht nur wissenschaftliche Studien, son<strong>der</strong>n auch praktische Interventionsprojekte<br />

zur Verbesserung und Ausweitung gesundheitlicher Angebote <strong>der</strong> Information,<br />

Beratung und Betreuung innerhalb und außerhalb des Krankenhauses. Die beson<strong>der</strong>e Aufmerk -<br />

samkeit gilt dabei den Aspekten <strong>der</strong> Verständigung und des Wissensaustausches zwischen<br />

den beteiligten Gruppen. Mit Public Health entstand ein weiterer wichtiger disziplinübergreifen<strong>der</strong><br />

Wissenschaftsbereich <strong>der</strong> Gesundheitsforschung, <strong>der</strong> auch für ein bereichsübergreifendes<br />

Verständnis von öffentlicher Verantwortung für Gesundheitsaufklärung und<br />

Gesundheitsbildung als öffentliche Angelegenheit und Interventionsbereich <strong>der</strong> Vermittlung<br />

von Bedeutung ist.<br />

Eine wichtige Rolle für das Schaffen von Gesundheitsbewusstsein im Sinne von allgemein<br />

zugänglichen Informationsangeboten übernehmen die Kommunen. So ist zum Beispiel die<br />

Stadt Wien seit 15 Jahren Teilnehmerin des „Gesunde-Städte“-Projekts <strong>der</strong> WHO. Sie bietet<br />

unter dem Slogan „Gesundheit findet Stadt“ unter an<strong>der</strong>em Gesundheitstage etwa zu Herz-<br />

Kreislauf-Problemen, Diabetes o<strong>der</strong> Osteoporose an, ebenso Angebotsstrukturen und Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit dem Schwerpunkt Frauengesundheit, und unterstützt gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

Netzwerke und Projekte an Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten.<br />

Den dritten wichtigen Strang in <strong>der</strong> Entwicklung von Health Literacy bilden breit angelegte<br />

Untersuchungen zur Verteilung und Entwickeltheit von Literarität innerhalb <strong>der</strong> erwachsenen<br />

Population in reichen und sog. entwickelten Gesellschaften. Ausgangspunkt waren<br />

zunächst amerikanische Untersuchungen und die damit verbundene schockierende Einsicht,<br />

dass nicht nur <strong>eine</strong> große Anzahl von Erwachsenen über sehr gering ausgeprägte literate<br />

Kompetenzen verfügt, son<strong>der</strong>n dass auch das Durchschnittsniveau relativ niedrig ist und<br />

nur bei <strong>eine</strong>r relativ kl<strong>eine</strong>n Anzahl von Menschen von <strong>eine</strong>m höchst entwickelten Kompetenz -<br />

niveau gesprochen werden kann. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt noch k<strong>eine</strong> eigene<br />

Untersuchung zum Aspekt <strong>der</strong> Gesundheitsliterarität gab, zeigte sich am Bereich Gesundheit<br />

als wichtiges Kontextfeld aus dem Leben von Erwachsenen, dass Texte über Gesundheit<br />

selbst bei relativ einfachen Zusammenhängen hohe Ansprüche an literate Fertigkeiten und<br />

an kontextspezifisches Wissen und Methoden <strong>der</strong> Darlegung stellen. Die Auswertung des<br />

sozioökonomischen Hintergrunds <strong>der</strong> Befragten bestätigte wie<strong>der</strong> den engen Zusammenhang<br />

zwischen Bildung und Gesundheitssituation. So machte diese Untersuchung deutlich, dass<br />

auch Literarität <strong>eine</strong> wichtige Rolle im Ensemble sozialökonomischer Indikatoren wie Gesundheit<br />

und Bildung hat. Als gemeinsame Aufgabe ergab sich die <strong>Frage</strong>, wie je<strong>der</strong> einzelne<br />

Bereich durch die Praktiken s<strong>eine</strong>s Funktionierens zu <strong>eine</strong>m System von Zusammenhängen<br />

und Wechselwirkungen zwischen Gesundheit und Literarität beitragen kann, um einschlägiges<br />

Wissen zu för<strong>der</strong>n und zu gewinnen.<br />

Literarität und Health Literacy<br />

Literaritäten im Kontext<br />

Die Annäherung <strong>der</strong> Bereiche Gesundheit und Literarität durch das zunehmend komplexer<br />

werdende Verständnis von beiden Sphären wird von Fachleuten bereits seit längerem konstatiert.<br />

Um das breite Spektrum von Faktoren zu illustrieren, sei hier die vom kanadischen<br />

Centre for Literacy of Quebec vorgeschlagene Definition in <strong>der</strong> Fassung von 2009 zitiert:<br />

“Literacy is a complex set of abilities needed to un<strong>der</strong>stand and use the dominant<br />

symbol systems of a culture – alphabets, numbers, visual icons – for personal and<br />

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