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eine zentrale Frage der Wissensvermittlung (pdf)

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2 Zentrale <strong>Frage</strong>stellungen und Begriffe<br />

Zentrale <strong>Frage</strong>stellungen und Begriffe<br />

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Wissenschaftsbereich Literarität unter drei verschiedenen<br />

Gesichtspunkten. Zunächst werden <strong>zentrale</strong> <strong>Frage</strong>stellungen durch ausgewählte<br />

Originalzitate und Begriffsdefinitionen präsentiert, im Anschluss daran wird anhand von<br />

Beispielen aus <strong>der</strong> wissenschaftlichen Literatur – entlang von zwei Schwerpunkten, nämlich<br />

erstens dem Forschungsprojekt Literacies for Learning in Further Education und zweitens<br />

<strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Rahmenkonzepte von PISA & Co. – auf die Verbindung zwischen<br />

Literarität und <strong>der</strong> Herausbildung von gesellschaftlichen wie individuellen Denkstilen und<br />

Wahrnehmungsweisen eingegangen.<br />

Die AutorInnen <strong>der</strong> Literaritätsforschung, die vor allem im ersten Teil dieses Kapitels zu<br />

Wort kommen, werden in Form von „originalsprachigen“ Zitaten präsentiert, ihr Arbeits -<br />

hintergrund wird kurz beschrieben, ebenso ihre thematische Positionierung. Auf diese<br />

Weise sollen Einblicke in den Wissenschaftsbereich ermöglicht und die LeserInnen dazu<br />

eingeladen werden, über die Relevanz <strong>der</strong> <strong>Frage</strong>stellungen für den eigenen Arbeitsbereich<br />

nachzudenken. Nach einigem Überlegen haben wir uns entschieden, die englischen Original -<br />

zitate nicht zu übersetzen, weil wir davon ausgehen, dass die LeserInnen gewöhnt sind,<br />

Fachtexte auf Englisch zu lesen und den Vorteil <strong>der</strong> unverfälschten Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> Argumen -<br />

tation <strong>der</strong> AutorInnen zu schätzen wissen.<br />

Lesen und Schreiben – ein Duo?<br />

Mit dem 2002 erschienenen Sammelband „Literacy, Narrative, and Culture“ haben die drei<br />

Herausgeber, <strong>der</strong> deutsche Philosoph, Linguist und Literaturtheoretiker Jens Brockmeier, <strong>der</strong><br />

kanadische Kognitions- und Sprachwissenschafter David R. Olson, die beide seit Jahrzehnten<br />

zu „literacy“ forschen und publizieren, und <strong>der</strong> Bilingualitäts- und Biliteraritätsforscher<br />

Min Wang, <strong>der</strong> neben den Übertragungsprozessen zwischen Chinesisch und Englisch auch<br />

über mathematische „literacy“ arbeitet, die Auseinan<strong>der</strong>setzung um die Diskrepanz und den<br />

Spielraum von Denkkonzepten – auch innerhalb <strong>eine</strong>r Sprache, also etwa des Englischen –<br />

als <strong>eine</strong> Art programmatischen Ausgangspunkt zur Entwicklung <strong>eine</strong>r gemeinsamen Verständnisgrundlage<br />

für „literacy“ formuliert.<br />

LinguistInnen, EntwicklungspsychologInnen, LiteraturtheoretikerInnen, Literaturhistori -<br />

ker Innen und -soziologInnen, PhilosophInnen, AnthropologInnen und Kunst- und Kultur -<br />

his to ri ker Innen trafen sich in Kanada zu <strong>eine</strong>m multi disziplinären Symposium mit<br />

Workshop. Die Schwerpunkte des daraus entstandenen Buches sind Written Culture, The<br />

Shaping of Mo<strong>der</strong>n Written Culture und Literacy as Cultural Learning. Enthalten sind darin<br />

Beiträge zu den Themen – um nur einige zu nennen – Jagen, Spurensuche und Lesen,<br />

Der Essay als literarische und akademische Form: Kein Zutritt o<strong>der</strong> offener Zugang? und<br />

Schreiben als <strong>eine</strong> Form des Zitierens.<br />

In ihrer unter dem Titel „What is a culture of literacy?“ verfassten Einleitung sprechen Jens<br />

Brockmeier und David R. Olsen von <strong>eine</strong>r Revolution in den Humanwissenschaften durch<br />

die „Entdeckung“ von „writing“ und „literacy“ als eigene Sprache:<br />

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