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eine zentrale Frage der Wissensvermittlung (pdf)

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kog nitive Entwicklung. Durchgeführt hat sie diese zitierte Arbeit gemeinsam mit Peter<br />

Bryant, dem heutigen Forschungsleiter des Child Learning Research Centre. Er lehrt Learning<br />

Literacy an <strong>der</strong> Universität Oxford und untersucht mit den Forschungsschwerpunkten Mathematik,<br />

Morpheme und Literarität die Lehr- und Lernprozesse bei Kin<strong>der</strong>n in den frühen<br />

Entwick lungsjahren und während <strong>der</strong> Schulzeit.<br />

“As Goswami and Bryant (1990) have recently argued, it is time to stop thinking<br />

of literacy development as a sequential series of steps. Instead we must examine<br />

a wide range of overlapping and interdependent processes which make up the<br />

litera cies of specific areas of the curriculum. Most importantly, it is what the<br />

teacher does in the context of the classroom, rather than what the pupil has failed<br />

to acquire outside the curriculum, which determines effective environments for<br />

literacy.” 18<br />

Lernkulturen<br />

Zentrale <strong>Frage</strong>stellungen und Begriffe<br />

Während Webster, Beveridge und Reed ein Anleitungsmodell in Form <strong>eine</strong>r Lehr- und<br />

Gesell In nenzeit favorisieren – <strong>eine</strong> Idee, die <strong>der</strong> englische Autor Graham Swift mit s<strong>eine</strong>m<br />

Roman „Wasteland“ 1988 populär machte –, treten Goswami und Bryant dafür ein, an den<br />

Schulen <strong>eine</strong>n prüfenden Diskurs von Literaritäten durch viele unterschiedliche Textformen<br />

zu etablieren, damit die Lernenden ausprobieren und allmählich Sicherheit gewinnen können.<br />

Die Forschung müsse ihrer Meinung nach das Lernen im Klassenzimmer direkt erfassen,<br />

um die Rolle und Wirksamkeit von Literarität in allen Kontexten und Gegenständen zu<br />

studieren. Dabei gehe es – so die Autoren – vor allem darum, zu verstehen, wie diese<br />

Gegenstände Literarität „aufzäumen und satteln“, wichtig seien daher vor allem Zuhören,<br />

Kategorisieren, Denken und Konzeptentwicklung, Informationssuche, Problemlösen, Aufzeichnen<br />

und Festhalten, Analysieren, Kommunizieren, Reflektieren und Planen.<br />

“To move forward requires a step which hitherto few researchers, psychologists or<br />

teachers have taken: examining how literacy is harnessed, within each school<br />

subject domain, to the practices of listening, categorizing, thinking and conceptforming,<br />

information-seeking, problem-solving, recording, analysing, communicating,<br />

reflecting and planning.” 19<br />

Für David Wray ergibt sich daraus ein kollektiver Auftrag zur gemeinsamen Erforschung<br />

von Literaritäten – sowohl für alle Gegenstandsbereiche schulischer Lehrpläne als auch für<br />

jeden einzelnen Stoffbereich durch Forschende, Lehrende und PsychologInnen.<br />

Seit den 1980er Jahren lehrt und forscht Lucia Thesen als Senior Lecturer an <strong>der</strong> Fakultät<br />

Humanwissenschaften, Cape Town, Südafrika, zum Thema akademische Literarität. Ebenfalls<br />

an dieser Universität, an <strong>der</strong> Fakultät für Gesundheitswissenschaften, arbeitet Ermien van<br />

Pletzen zu akademischer Literarität und critical literacy, sie unterrichtet Studenten, die in<br />

Gesundheitsberufen arbeiten, und solche, die sich für <strong>eine</strong> akademische Ausbildung<br />

entschieden haben. Gemeinsam haben die beiden Forscherinnen 2006 das Buch „Academic<br />

18 Usha Goswami, Peter Bryant, Phonological Skills and Learning to Read, zit. v. Webster, Alex/Beveridge, Michael/Reed, Malcolm:<br />

Rethinking the Meaning of Literacy. In: Wray 2004, S. 37.<br />

19 Ebd., S. 38.<br />

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