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eine zentrale Frage der Wissensvermittlung (pdf)

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64 Literaritäten im Kontext<br />

und gemeindenahen Bildungsorten für Gesundheitsangelegenheiten. Daher tritt er dafür ein,<br />

die Fähigkeit <strong>der</strong> Einzelnen zu stärken, damit sie <strong>eine</strong> aktive Rolle in allen Angelegenheiten,<br />

die das Umfeld von Gesundheit ausmachen, spielen und diese beeinflussen können.<br />

Dieses an gesellschaftlicher Teilhabe orientierte Modell von Befähigung und gesundheits -<br />

lite raten Fähigkeiten kommt auch in <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation 1997 angenom -<br />

menen erweiterten Definition von Gesundheitsliterarität zum Ausdruck. Ursprünglich und<br />

lange Zeit lautete die Sprachfassung <strong>der</strong> WHO so:<br />

„Gesundheitsliterarität umfasst die kognitiven und sozialen Fähigkeiten, die den<br />

Einzelnen dazu motivieren und in die Lage versetzen, Information herauszufinden,<br />

sie zu verstehen und so zu nutzen, dass sie <strong>eine</strong>n guten Gesundheitszustand för<strong>der</strong>n<br />

und erhalten.“<br />

Diese doch stark am „Einzelnen“ und „dessen Fähigkeiten“ sowie an <strong>eine</strong>m indirekten<br />

Modellbild für „gutes“ Gesundheitsverhalten orientierte Definition wird nun zu:<br />

„Gesundheitsliterarität beschreibt das Erreichen <strong>eine</strong>s Wissensstandes, die persönlichen<br />

Fähigkeiten und das Vertrauen, um in <strong>eine</strong>r Weise handeln zu können, die<br />

die eigene Gesundheit wie die des gemeinschaftlichen Umfelds durch die Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Lebensführung und <strong>der</strong> Lebensumstände verbessert. Daher ist Gesundheits -<br />

literarität mehr als das Lesen-Können von Broschüren und das Vereinbaren von<br />

Arztterminen. Als Verbesserung <strong>der</strong> Zugänglichkeit von Gesundheitsinformation und<br />

<strong>der</strong> Fähigkeit diese zu nutzen, ist Gesundheitsliterarität ein Beitrag zu Empower -<br />

ment. Gesundheitsliterarität ist auch verbunden mit allgem<strong>eine</strong>ren Literaritätskompetenzen.<br />

Wenig ausgebildete Literarität kann direkte Folgen für den Gesundheitszustand<br />

haben, wenn dadurch die persönliche, soziale und kulturelle Entfaltung<br />

eingeschränkt ist, und sie kann auch die Entwicklung von Gesundheitsliterarität<br />

behin<strong>der</strong>n.“<br />

Als Folge dieser Expertendiskussionen <strong>der</strong> WHO um die erweiterte Definition und <strong>der</strong> internationalen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung um gesundheitspolitische Strategien zur Verbesserung des<br />

Gesundheitszustands wird Gesundheitsliterarität und ihre För<strong>der</strong>ung verstärkt zu <strong>eine</strong>m<br />

Themenbereich <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Literaritäts- und <strong>der</strong> Gesundheitsforschung. Einige<br />

exemplarische Projekte sollen zeigen, wie sich die Themen, die Debatte und die Einsichten<br />

in Health Literacy als eigenständiger Forschungsbereich entwickelt haben.<br />

Exemplarische Untersuchungsprojekte<br />

Un<strong>der</strong>standing Literacy and Health<br />

Einen gewissen Einblick in den aktuellen Stand <strong>der</strong> Beschäftigung mit dem Zusammenhang<br />

zwischen Gesundheit und Literarität vermittelt die Ende 2008 fertig gestellte Literatur -<br />

recherche „Un<strong>der</strong>standing Literacy and Health“ vom englischen Forschungsinstitut National<br />

Research and Development Centre for Adult Literacy and Numeracy. Der Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

Untersuchung liegt auf Arbeiten über die Gesundheitsliterarität von Laien, wenn auch natürlich<br />

die Beziehung zwischen ÄrztInnen und PatientInnen mit einfließt. Die Studie ist Teil<br />

<strong>eine</strong>s Forschungsprojekts über Literarität, Lernen und Gesundheit, die WissenschaftlerInnen<br />

untersuchen die Beiträge aus unterschiedlichen Forschungsbereichen zum Verständnis von

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