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eine zentrale Frage der Wissensvermittlung (pdf)

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80 Literaritäten im Kontext<br />

men. Im Unterschied zur Statistik, bei <strong>der</strong> Uneindeutigkeit im Vor<strong>der</strong>grund steht,<br />

geht es bei Numeracy oft um die Logik <strong>der</strong> Eindeutigkeit. Im Unterschied zur<br />

Mathematik, bei <strong>der</strong> es vor allem um die platonischen Gefilde abstrakter Strukturen<br />

geht, ist Numeracy zumeist fest verankert in den Daten aus und verbunden mit<br />

<strong>der</strong> empirischen Welt.“ (Übers. d. Aut.)<br />

In s<strong>eine</strong>r eigenen Interpretation bedeutet diese Orientierung am Empirischen, dass es bei<br />

Numeracy weniger um das Verstehen abstrakter Ideen geht, umso mehr dagegen um die<br />

Fähigkeit <strong>der</strong> Anwendung elementarer Werkzeuge für komplizierte Zusammenhänge.<br />

Ein gemeinsames Rahmenkonzept<br />

Wie in an<strong>der</strong>en Wissenschaftsfel<strong>der</strong>n auch, ist Numeracy ein Bereich, in dem die Auseinan<strong>der</strong> -<br />

setzung über unterschiedliche und vielfältige Sichtweisen die Weiterentwicklung bestimmt.<br />

Einige <strong>der</strong> wichtigsten ProtagonistInnen bzw. ihre Ansichten werden hier an <strong>eine</strong>r kl<strong>eine</strong>n<br />

Auswahl von Beispielen dargestellt.<br />

Da wären zunächst einmal die beiden australischen Forscherinnen Betty Johnston und Keiko<br />

Yasukawa zu nennen, die Numeracy ganz allgemein als ein Forschungsfeld beschreiben, das<br />

untersucht, was es bedeutet, sich in <strong>der</strong> Welt mit Hilfe <strong>der</strong> Mathematik zurechtzufinden.<br />

Für den bereits erwähnten John O’Donoghue und s<strong>eine</strong>n Kollegen Terry Maguire ist die<br />

Entwicklung <strong>eine</strong>s gemeinsamen Numeracy-Rahmenkonzeptes wichtig für ein zunehmend<br />

komplexeres Verständnis <strong>der</strong> Anwendung des Mathematischen und für das Zurechtfinden<br />

des Einzelnen. Anfangs beschränkte sich die Bedeutung von Anwendung auf „einfache Rechenverfahren“<br />

für einfache Alltagssituationen, erweiterte sich zur Darlegung des Realitätsbezugs<br />

von „Mathematik als Gegenstand im Kontext“ und entwickelte sich schließlich zu <strong>eine</strong>r<br />

integrativen Sicht von Anwendung, bei <strong>der</strong> Mathematik eingebettet ist in die kommunikativen,<br />

kulturellen, sozialen, persönlichen und emotionalen Aspekte von Kontexten des/<strong>der</strong><br />

Einzelnen.<br />

Eine ähnlich integrative Absicht drückt sich in dem Versuch aus, die entscheidenden Komponenten<br />

von Numeracy zu beschreiben. Die amerikanischen Numeracy-Forscherinnen Lynda<br />

Ginsburg, Myrna Manly und Mary Jane Schmitt untersuchten 2006 die Gemeinsamkeiten<br />

verschiedener Rahmenkonzepte von Numeracy unter dem Titel „The Components of Numeracy“.<br />

Ihr Kontextverständnis ist sowohl breit als auch differenziert. Es erfasst z.B. anhand <strong>eine</strong>s<br />

breiten Spektrums von Rollen und Aufgaben verschiedene Anliegen im persönlichen Lebensbereich<br />

sowie das Interesse an Weiterbildung bis hin zur Spezialisierung in <strong>der</strong> Mathematik.<br />

Die Inhaltskomponente beschreibt mathematische Grundkonzepte des Wissens und Strukturen<br />

und verweist in jedem einzelnen Fall auf ihre Relevanz für das Verstehen allgem<strong>eine</strong>r<br />

Probleme und <strong>der</strong>en Lösung. Bei <strong>der</strong> Detailkomponente Funktionen bedeutet das – um ein<br />

Beispiel zu nennen –, dass diese in Worten, Tabellen, Diagrammen o<strong>der</strong> als Gleichungen<br />

dargestellt werden können, und jede dieser Formen dazu dient, Verän<strong>der</strong>ung zu beschreiben.<br />

Eine weitere Komponente erfasst Kognitives und Affektives, sie beschreibt die Prozesse, die<br />

den/die Einzelne/n befähigen, Kontext und Inhalt zu verbinden. Die Unterkategorie Strategische<br />

Kompetenz wie<strong>der</strong>um umfasst das Urteilsvermögen und die geeignete Auswahl von<br />

Strategien und Werkzeugen sowie die Unterscheidung zwischen wichtiger und unwichtiger<br />

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