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eine zentrale Frage der Wissensvermittlung (pdf)

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Alles Möglichkeiten, von denen noch vor einigen Jahren niemand auch nur zu träumen<br />

gewagt hätte.<br />

Resonanzen<br />

Literaritätspraxis hierzulande – <strong>eine</strong> (sehr) kl<strong>eine</strong> Auswahl<br />

Das Öffnen von Grenzen für die Begegnung und Vermischung von unterschiedlichen Kulturen<br />

wie das gemeinsame Musizieren von Menschen aus unterschiedlichen Län<strong>der</strong>n mit unterschiedlichen<br />

Traditionen ist in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Musik bereits seit langem gelebte Realität. Da<br />

die Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien <strong>eine</strong> international bekannte und<br />

beliebte Ausbildungsstätte für MusikerInnen ist, verwun<strong>der</strong>t es nicht, dass die Hälfte <strong>der</strong><br />

Studierenden aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n kommt. Die <strong>Frage</strong> drängt sich daher auf, wie sich in<br />

<strong>der</strong> musikalischen Ausbildung die Weitergabe und Wahrung <strong>eine</strong>r eigenständigen Musikkultur<br />

mit <strong>der</strong> Begegnung und dem Austausch zwischen vielen unterschiedlichen Musikkulturen<br />

verträgt.<br />

Professor Aichinger, bereits zu Beginn dieses Abschnitts erwähnter Professor an <strong>der</strong> Wiener<br />

Musikuniversität, sieht das folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„Wir können und dürfen vor <strong>der</strong> neuen Realität und ihrer Auswirkung auch im<br />

Bereich <strong>der</strong> Musik nicht die Augen verschließen. Bis vor Kurzem wurde in <strong>der</strong><br />

österreichischen Tradition des Musizierens gespielt, mit dem Wiener Klangstil gearbeitet.<br />

Diese Zeit ist ebenso vorbei wie die geschlossener Ensembles, die <strong>eine</strong>n<br />

einheitlichen Klangstil wie das einst legendäre Mozartensemble entwickelt haben.“<br />

Die Welt von damals war kleinräumiger und lokalspezifischerer. Für Aichinger steht außer<br />

Zweifel, dass dieser Stil vor 60 Jahren ein Höhepunkt <strong>der</strong> kulturellen Entwicklung gewesen<br />

ist, verkläre man diesen aber, dann vergäbe man die Möglichkeit, mit ihm als ein stimulierendes<br />

Element innerhalb <strong>der</strong> musikalischen Entwicklung, dem Werdegang von Traditionen<br />

weiterzuarbeiten. Das Vergehen <strong>eine</strong>s Klangstils habe auch historisch immer zu neuen, anregenden<br />

Formen geführt. Dazwischen bleibe aber die Unausgewogenheit zwischen Verlust<br />

und Gewinn bestehen. Das zeige sich auch aktuell in <strong>der</strong> immer noch zwiespältigen Profilierung<br />

<strong>der</strong> Universität. Der Wiener Klangstil sei <strong>eine</strong>rseits ein wichtiger Aspekt <strong>der</strong> Attraktivität<br />

des Standortes, an<strong>der</strong>erseits müsse man sich aber auch als international offen präsentieren.<br />

Und die Öffnung im Konzertleben wie an <strong>der</strong> Universität biete schließlich die<br />

Chance, an<strong>der</strong>en Kulturen mit Neugier und Interesse zu begegnen, aus <strong>der</strong> Möglichkeit von<br />

gemischten Kooperationen neue Anregungen zu beziehen, von diesem Austausch zu lernen.<br />

Aichinger geht es im musikalischen Bereich darum, die – wie er es nennt – aktuelle Zeiten -<br />

wende zur Kenntnis zu nehmen, die Herausfor<strong>der</strong>ungen anzunehmen. „Sich die Situation<br />

bewusst zu machen“, bezeichnet Aichinger als die größte Herausfor<strong>der</strong>ung. Dieser Herausfor -<br />

de rung versucht er sich gleichermaßen als ausüben<strong>der</strong> wie als lehren<strong>der</strong> Musiker zu stellen.<br />

„Wenn man das Glück hat, in unserer Kultur im besten Sinne arbeiten zu können,<br />

dann muss man nicht viel darüber nachdenken, was diese Kultur ausmacht. Der<br />

Vorteil, sich in <strong>eine</strong>m vertrauten Feld zu bewegen, birgt den Nachteil in sich, im<br />

eigenen Feld eingeschlossen zu bleiben. Am wichtigsten ist es für mich, <strong>eine</strong> Sicht<br />

von außen auf die eigene Kultur zu entwickeln, um so <strong>eine</strong>n breiteren Überblick<br />

zu gewinnen.“<br />

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