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Kelch der Wahrheit

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88 <strong>Kelch</strong> <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong><br />

euer Vorteil (Nutzen) wird nur gering und von kurzer Dauer sein, also es euch besser ist, wenn<br />

ihr euch in Ehrfurcht (Ehrerbietung) <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> und ihrer Lehre zuwendet, auf dass ihr kein<br />

Quentchen Unrecht mehr verbreitet.<br />

104) Seid euch gewiss (wissend), wo ihr auch sein mögt, so könnt ihr dem Tod nicht ausweichen,<br />

denn er ereilt euch doch und wärt ihr im festest gebauten Turm, daher achtet des Todes, wo<br />

immer ihr seid, auf dass er euch in rechtem und nicht in unrechtem Tun ergreift; und gedenkt<br />

alle Zeit des Todes und lernt, dass er unausweichlich ist und dass ihr ihm eingeordnet seid wie<br />

alles, was lebt und kreucht und fleucht, auf dass ihr nicht erschreckt, wenn ihr ihm gegenübersteht<br />

und euer Leben verlassen müsst.<br />

105) Und bedenkt, wenn euch im Leben o<strong>der</strong> Sterben Gutes begegnet, worüber ihr euch freut, dass es,<br />

wenn es nicht von aussen kommt, von eurem Wandel (Lebensführung) herrührt, wie es auch ist,<br />

wenn ihr im Leben o<strong>der</strong> Sterben Schlimmem begegnet und ihr euch fürchtet; wahrlich, allen Euresgleichen<br />

(Menschen) und also allem Volk wird immer das wi<strong>der</strong>fahren, was ihnen zusteht durch<br />

das, was sie verdienen, sei es des Guten o<strong>der</strong> des Bösen, wenn ihr das doch nur begreifen wollt.<br />

106) Was euch an Gutem trifft, kommt alles aus eurer guten Beständigkeit (Gesinnung), wie auch<br />

alles Schlimme, das euch trifft, aus euch selbst (aus eigener Denkweise/Gesinnung) kommt;<br />

wahrlich, ihr seid euch eure eigenen Propheten, die ihr euch in allen Dingen eures Lebens selbst<br />

aufteilt (bestimmt) und kundtut, was euch zum Wohl o<strong>der</strong> zum Schaden gereichen wird, und<br />

dafür seid ihr eure eigenen Zeugen.<br />

107) Lenkt ihr euch in freier Bestimmung (Entscheidung) willig und wissend (bewusst) in die Lehre<br />

<strong>der</strong> Propheten, in <strong>der</strong>en Lehre <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong>, <strong>der</strong>en Lehre des Geistes, <strong>der</strong>en Lehre des Lebens<br />

ein, dann lenkt ihr euch in <strong>der</strong> Tat in die Lehre <strong>der</strong> Gesetze und Gebote <strong>der</strong> Urquelle allen Daseins<br />

(Schöpfung) ein; lenkt ihr euch alle in freier Bestimmung (Entscheidung) willig und wissend<br />

(bewusst) von <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong>slehre ab, dann macht ihr euch selbst zum Hüter <strong>der</strong> Unwahrheit<br />

und des Bösen.<br />

108) Nicht erzwungener Gehorsam ist die Richtschnur (Leitgedanke) <strong>der</strong> Lehre <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong>, <strong>der</strong> Lehre<br />

des Geistes, <strong>der</strong> Lehre des Lebens, son<strong>der</strong>n die Freiheit des Willens, um in dessen Freiheit die<br />

<strong>Wahrheit</strong> zu ergründen und zu erfassen (verstehen), auf dass sie in Freiheit des Willens angenommen<br />

und mit ihr das Leben geführt und bewältigt werde.<br />

109) Seid euch gewiss (wissend), jene unter euch, welche ihr die Richtschnur (Leitgedanke) <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong>slehre<br />

als Zwang erachtet, ihr verstellt (heuchelt) euch und schwört am Tag falsch, dass ihr<br />

<strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> und ihrer Lehre erkenntlich (zugetan) seid, doch des Nachts kehrt ihr euch gegen<br />

sie und trachtet danach, sie zu verlästern (verleumden) und zu zerstören, doch euer Lohn dafür<br />

wird voller Übel sein; es ist euch besser, wenn ihr nicht Anschläge wi<strong>der</strong> die <strong>Wahrheit</strong>slehre ersinnt,<br />

son<strong>der</strong>n ihr ehrlich zugetan seid und auf sie baut, auf dass ihr für die <strong>Wahrheit</strong> Träger des<br />

Vertrauens werdet.<br />

110) Wahrlich, wollt ihr nicht über die Lehre <strong>der</strong> Propheten und über die Gesetze und Gebote <strong>der</strong> Urkraft<br />

(Schöpfung) nachsinnen, son<strong>der</strong>n weiterhin mit <strong>der</strong> Unwahrheit buhlen (hofieren), obwohl<br />

sich in ihr zahllose Wi<strong>der</strong>sprüche finden?; seid jedoch gewiss (wissend) darin, dass sich die<br />

Wi<strong>der</strong>sprüche in <strong>der</strong> Unwahrheit stets zu eurem Schaden wandeln und euch in eurem Innern<br />

(Wesen) und in eurer Ermahnung (Gewissen) ein Feuer entfachen, an dem ihr euch verbrennt.<br />

111) Wenn eine Nachrede (Gerücht) zu euch dringt, ob es nun Frieden o<strong>der</strong> Unfrieden, ob Freude<br />

o<strong>der</strong> Leid, ob Gutes o<strong>der</strong> Böses o<strong>der</strong> Freundliches o<strong>der</strong> Unfreundliches enthaltet, so verbreitet<br />

es nicht, denn Nachreden (Gerüchte) schaffen Feindschaft und Hass und bringen jene in Not,<br />

denen nachgeredet wird; und bringt ihr Nachreden (Gerüchte) vor die Gerichtsbarkeit o<strong>der</strong> vor<br />

an<strong>der</strong>e, die Gewalt <strong>der</strong> Anordnung (Befehlsgewalt) haben und die es verstehen, die <strong>Wahrheit</strong><br />

herauszubringen, dann seid bedacht (auf <strong>der</strong> Hut), dass die Schuld nicht auf euch selbst fällt,<br />

weil ihr Verlästerung (Verleumdung) treibt; folgt (verbreitet) ihr Nachreden (Gerüchte), dann seid<br />

ihr in jedem Fall die Benachteiligten, denn ihr werdet von denen keine Güte, keine Liebe und<br />

keine Nachsicht (Verzeihung) erhalten, denen eure Nachreden (Gerüchte) gelten, so ihr von<br />

ihnen mit Hass verfolgt werdet, als sei das Böse selbst hinter euch her.

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