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Kelch der Wahrheit

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<strong>Kelch</strong> <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> 309<br />

wodurch ihr euch besser machen wollt, als ihr seid, womit ihr euch grössenwahnsinnig über<br />

eure Mitmenschen erhebt, obwohl ihr nicht mehr und nicht besser seid als diese, nämlich fehlhafte<br />

Menschen, die ihr euch erst um die <strong>Wahrheit</strong> bemühen und sie erfassen müsst, auf dass ihr<br />

durch die Befolgung <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> wahrliche, verantwortungsvolle, gewissenhafte und rechtschaffene<br />

Menschen werdet.<br />

16) Vielfach sprecht ihr nicht aus, was ihr denkt, son<strong>der</strong>n lügt euren Mitmenschen etwas vor, heuchelt<br />

Liebe und Zugeneigtheit, obwohl ihr sie antipathisch findet und sie verachtet, und viele unter<br />

euch, die ihr das tut, ihr seid feige wi<strong>der</strong> die <strong>Wahrheit</strong>, weil ihr sie nicht auszusprechen wagt und<br />

befürchtet, dass ihr euer Ansehen einbüssen und materiellen Verlust erleiden könntet, wenn ihr<br />

die <strong>Wahrheit</strong> sagt.<br />

17) Und wenn ihr lügt o<strong>der</strong> eurem Gott o<strong>der</strong> Götzen dankt, dann schafft ihr euch damit Gedanken,<br />

durch die erhebende Gefühle entstehen, während aber in eurem tieferen Innern, in eurem<br />

Wesen, nichts weiter als gähnende Leere herrscht.<br />

18) Euer gefühlsmässiges Gehobensein ist in <strong>der</strong> Regel nichts an<strong>der</strong>es als eine gewollte Reaktion<br />

eurer Gedanken, um euch selbst eine Befriedigung zu verschaffen.<br />

19) Und jene vielen unter euch, welche ihr euch in Demut vor eurem Gott o<strong>der</strong> Götzen o<strong>der</strong> vor<br />

einem veridolisierten Menschen beugt, vor ihm nie<strong>der</strong>kniet o<strong>der</strong> euch in den Staub werft, ihr<br />

seid in Wirklichkeit sehr weit davon entfernt, Achtung vor euch selbst und vor <strong>der</strong> wahrlichen<br />

<strong>Wahrheit</strong> zu haben.<br />

20) In eurer Demut werdet ihr niemals zu euch selbst und zur <strong>Wahrheit</strong> finden, denn euer Selbst und<br />

die <strong>Wahrheit</strong> for<strong>der</strong>n nicht Demut, son<strong>der</strong>n Achtung, Mut, Würde und Ehrwürdigkeit.<br />

21) Durch Demut erreicht ihr nicht eine echte innere Verfassung <strong>der</strong> wahrlichen <strong>Wahrheit</strong>, <strong>der</strong> wahren<br />

Liebe, Freiheit und Harmonie, des Friedens und <strong>der</strong> aufrichtigen Beglücktheit, und zwar auch nicht<br />

dann, wenn ihr wähnt, dass ihr sie schon sicher haben werdet.<br />

22) Befreit euch von je<strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Demut, vom Hündischsein und <strong>der</strong> würdelosen Unterwerfung,<br />

und seht dazu, dass ihr nicht verlorengeht in eurer Selbstherrlichkeit, im Grössenwahn und<br />

Hochmut, was ihr fälschlich als Achtung, Mut und Würde wähnt.<br />

23) Alle jene unter euch, welche ihr ohne jeglichen religiösen, sektiererischen, ideologischen, politischen<br />

o<strong>der</strong> philosophischen Glauben und ohne Demut seid, ihr werdet es sehr viel leichter haben,<br />

die wahrheitliche <strong>Wahrheit</strong> und Realität zu suchen und euch damit auseinan<strong>der</strong>zusetzen als jene,<br />

welche irgendeinem Glauben verfallen sind; wahrlich, viele unter euch aber seid ihr <strong>der</strong> dünkelhaften<br />

Demut verfallen, wodurch ihr die Wirklichkeit nicht seht und deshalb hündisch-demütig<br />

euren erdachten Gott, Götzen o<strong>der</strong> veridolisierten Menschen um <strong>der</strong>en Hilfe bittet, obwohl ihr<br />

euch in je<strong>der</strong> Beziehung selbst helfen müsst.<br />

24) Ihr könnt nicht vor einen Gott, Götzen o<strong>der</strong> veridolisierten Menschen treten, damit er euch für<br />

eure flehentlichen hündisch-demütigen Bitten, Gebete und frömmlerischen Worte belohne, denn<br />

sie sind kraftlos und nur Dunstgestalten eures Wahnes.<br />

25) Eure flehentlichen Bitten und Gebete sind nur feige For<strong>der</strong>ungen, weil ihr in eurer Gläubigkeit<br />

nicht die Achtung, den Mut und die Würde aufbringt, euch in je<strong>der</strong> Art und Weise selbst zu<br />

helfen; das aber entspricht einer Heuchelei, weil ihr durch eure flehentlichen Bitten und Gebete<br />

an einen Gott, Götzen, an Heilige, Engel o<strong>der</strong> an einen veridolisierten Menschen jämmerlich die<br />

eigene Unfähigkeit kaschiert.<br />

26) Und wie ihr die eigene Unfähigkeit verdeckt, leugnet ihr in gleicher Form auch die <strong>Wahrheit</strong>, die<br />

durch die Schöpfung in ihren Gesetzen und Geboten gegeben ist; und durch euer Leugnen und<br />

Ablehnen <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> wirbelt alles in euren Gedanken und Gefühlen wild umher, wie leere<br />

Spreu, <strong>der</strong> das wertvolle Korn fehlt.<br />

27) Eure eigene Unfähigkeit ist aufgebaut auf einem falschen, stillen und demutsvollen Erwarten in<br />

bezug auf etwas Besseres, das eure Gottheit, euer Götze o<strong>der</strong> veridolisierte Mensch, euer Heiliger<br />

o<strong>der</strong> Engel euch geben soll, und dieses Erwarten ist in Wirklichkeit nichts an<strong>der</strong>es als ein eigensüchtiges,<br />

unverschämtes und heuchlerisches For<strong>der</strong>n aus eurer Feigheit heraus; und es ist Feigherzigkeit,<br />

auch wenn alles in noch so schönen und flehentlichen Worten zum Ausdruck ge-

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