Kelch der Wahrheit
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10 <strong>Kelch</strong> <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong><br />
116) Niemals soll ein Euresgleichen (Mensch) unter ein Joch gebeugt, dem Nächsten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Obrigkeit<br />
ein Sklave sein, son<strong>der</strong>n ohne Tadel und Zwang in Freiheit seine Pflicht verrichten, auch wenn<br />
die Mitmenschen o<strong>der</strong> die Obrigkeit es ungern gutheissen.<br />
117) Verhehlt wird das Licht <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> durch jene, die ihre Nächsten erschlagen und darüber noch<br />
streiten, um ihren eigenen Gewinn daraus zu ziehen.<br />
118) Schlagt nicht die Fehlbaren, die Verbrecher, die Diebe, Lügner, Betrüger und Ehebrecher, und<br />
tötet (mordet) nicht die Totschläger (Mör<strong>der</strong>) zur Busse für das Verbrechen an den Getöteten<br />
(Ermordeten), son<strong>der</strong>n übt Billigkeit (Gerechtigkeit) und for<strong>der</strong>t Sühne in Anwendung <strong>der</strong> urkräftigen<br />
(schöpferischen) Gesetze und Gebote, die nicht auf Rache, Hass und Vergeltung ausgerichtet<br />
sind, son<strong>der</strong>n auf Nachsicht, Vergebung, Versöhnung und Barmherzigkeit (Menschlichkeit),<br />
so jede Ahndung nur in wahrer Menschlichkeit gegeben sein soll, ohne Harmung von<br />
Leib und Leben, jedoch so, dass die Fehlbaren die Zeichen (Warnungen) des Bussetuns begreifen<br />
und die Tat bereuen mögen.<br />
119) Eure Liebe und Menschlichkeit sind verhärtet wie Steine und noch härter, doch das Harte muss<br />
erweicht werden, dass Güte, Liebe und Menschlichkeit wie<strong>der</strong> hervorbrechen können, damit<br />
daraus Tugenden, Ehrfurcht vor dem Leben und Billigkeit (Gerechtigkeit) fliessen und alle Angst,<br />
Demut und Furcht aus den Gedanken und Gefühlen entfliehen; also gilt es, nicht achtlos zu sein<br />
in allem eigenen Tun.<br />
120) Wird erwartet, dass das Wort <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> <strong>der</strong> Lehre des Geistes und die <strong>Wahrheit</strong> <strong>der</strong><br />
gestaltungsgegebenen (schöpfungsgegebenen) Gesetze und Gebote angenommen wird, dann<br />
ist das nur eine Erwartung, denn die <strong>Wahrheit</strong> wird nicht gerne aufgenommen, son<strong>der</strong>n verdreht,<br />
weil sie nicht begriffen wird o<strong>der</strong> unbequem ist, wofür die Folgen jedoch nicht ausbleiben.<br />
121) Wird den Wissenden um die wahrliche <strong>Wahrheit</strong> begegnet, dann sprechen die Unwissenden<br />
und Billigkeitslosen (Ungerechten/Verantwortungslosen/Gerechtigkeitslosen), dass die Wissenden<br />
nur Dinge enthüllen und mitteilen und darüber streiten wollen, was sie selbst nicht begreifen<br />
könnten und das sowieso <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> und Wirklichkeit fern sei.<br />
122) Die Unwissenden und Billigkeitslosen (Ungerechten/Verantwortungslosen/Gerechtigkeitslosen)<br />
wissen nicht, dass sie das, was sie verbergen, durch dumme Reden den Wissenden kundtun.<br />
123) Etwelche Euresgleichen (Menschen) in grosser Zahl sind ungelehrt und kennen nicht die Worte<br />
<strong>der</strong> Lehre des Geistes, <strong>der</strong> Lehre des Lebens und <strong>der</strong> Lehre <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong>, son<strong>der</strong>n nur ihre<br />
eigenen Bedürfnisse, Begierden (Laster/Lüsternheiten/Süchte/Triebe) und Wünsche, und sie vermuten<br />
bloss und finden nicht den Kern <strong>der</strong> Dinge, <strong>der</strong> Wirklichkeit und <strong>der</strong> Wahrhaftigkeit.<br />
124) Wehe denen, welche <strong>der</strong> Kün<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Propheten Lehre stehlen und daraus eigene Bücher<br />
schreiben und lügen, dass es ihre eigenen Lehren seien und dafür nur einen armseligen Preis<br />
nehmen möchten; also wehe ihnen um dessentwillen, was sie stehlen und durch Lügen schreiben,<br />
und es wird ihnen wehe werden durch den Preis, den sie ertrügen, denn unrecht Gut gedeihet<br />
nicht auf lange Zeit, weil Lügen unaufhaltsam ans Licht <strong>der</strong> <strong>Wahrheit</strong> drängen.<br />
125) Die Diebe und Lügner <strong>der</strong> Bücher und Schriften <strong>der</strong> Kün<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Propheten, glauben irrig, dass<br />
sie das Feuer <strong>der</strong> Sühne und des Wehes nicht berühren werde, es sei denn für nur eine geringe<br />
Zahl von Tagen; doch sie empfangen für ihr schändliches Tun keine Erlaubnis und kein Versprechen,<br />
weshalb sie für ihr Handeln früher o<strong>der</strong> später Rechenschaft ablegen und ihre Tat<br />
sühnen müssen; und wahrlich wissen sie nicht, welchen Frevel sie tun.<br />
126) Wahrlich, wer da übel tut und sich in seinen Untaten verstrickt, wird nicht des Lebens froh und<br />
macht sich schuldig all dessen, was im Unrecht getan wird; doch es gilt nicht, darin zu verweilen,<br />
son<strong>der</strong>n sich daraus zu befreien.<br />
127) Die Wissenden und jene, welche gute Werke tun und gemäss den urkräftigen (schöpferischen)<br />
Gesetzen und Geboten leben, sie sind die in Billigkeit Lebenden (in Gerechtigkeit/Verantwortung<br />
Lebenden), und darin sollen sie weilen.<br />
128) Zwischen euch und <strong>der</strong> Urhebung (Schöpfung) besteht ein ungeschriebener Bund, und er soll<br />
in Ehre und Würde eingehalten werden, so alles Leben, das Aussehen (Natur), die Welt und das<br />
Universum ehrfürchtig geachtet und geschützt werde.