Leitfaden Geschäftsprozesse Bilanzkreismanagement ... - GASPOOL
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9 Mehr-/Mindermengenabrechnung<br />
Die Grundlage für die Mehr-/Mindermengenberechnung für Standardlastprofilkunden ist in §<br />
25 Abs. 1 - 3 der GasNZV wie folgt beschrieben:<br />
(1) Die Mehr- und Mindermengen, die durch Abweichungen zwischen allokierten Mengen<br />
und der tatsächlichen Ausspeisung beim Letztverbraucher entstehen, gelten als vom Ausspeisenetzbetreiber<br />
bereitgestellt oder entgegengenommen und werden von diesem mit<br />
den Transportkunden abgerechnet. Diese Abrechnung erfolgt mindestens jährlich oder<br />
am Ende des Vertragszeitraums auf der Basis der in den Bilanzkreis des Transportkunden<br />
allokierten Ausspeisungen sowie der gemessenen Werte für die Letztverbraucher.<br />
(2) Nimmt der Ausspeisenetzbetreiber innerhalb des betreffenden Abrechnungszeitraums<br />
Mehrmengen entgegen oder liefert der Ausspeisenetzbetreiber innerhalb des betreffenden<br />
Abrechnungszeitraums Mindermengen, so hat er dem Transportkunden einen Arbeitspreis<br />
zu vergüten oder in Rechnung zu stellen.<br />
(3) Der Ausspeisenetzbetreiber rechnet Ausgaben und Einnahmen aus der Mehr- und<br />
Mindermengenabrechnung mit dem Marktgebietsverantwortlichen ab.<br />
9.1 Was sind Mehr- oder Mindermengen?<br />
Mehr- oder Mindermengen ergeben sich aus der Differenz zwischen der für einen Ausspeisepunkt<br />
für einen Zeitraum vom NB an den MGV gemeldeten bilanzkreisrelevanten Allokationsdaten,<br />
abzüglich des Verbrauchs des jeweiligen Ausspeisepunktes für diesen Zeitraum.<br />
Es wird unterschieden zwischen Mehr- und Mindermengen:<br />
<br />
<br />
Mehrmengen entstehen innerhalb des Betrachtungszeitraumes als Differenzmenge,<br />
sofern die an dem Ausspeisepunkt ausgespeiste Gasmenge niedriger ist als die Gasmenge,<br />
die vom NB in den Bilanzkreis/Subbilanzkonto allokiert wurde. In diesem Fall ist<br />
die Mehrmenge ein positiver Wert, Allokation minus verbrauchter Gasmenge ist > 0.<br />
Mindermengen entstehen innerhalb des Betrachtungszeitraumes als Differenzmenge,<br />
sofern die an dem Ausspeisepunkt ausgespeiste Gasmenge höher ist als die Gasmenge<br />
die vom NB in den Bilanzkreis/Subbilanzkonto allokiert wurde. In diesem Fall ist die Mindermenge<br />
ein negativer Wert, Allokation minus verbrauchter Gasmenge ist < 0.<br />
Mehr- und Mindermengen an einem einzelnen Ausspeisepunkt sind nicht prognostizierbar<br />
und entstehen durch folgende Effekte:<br />
<br />
<br />
<br />
Abweichungen im Verbrauchsverhalten der SLP-Ausspeisepunkte bzgl. der angenommenen<br />
Jahresverbrauchsprognose und dem Verbrauchsverlauf,<br />
Abweichungen zwischen Prognose- und Ist-Temperaturen bei der Ermittlung der synthetischen<br />
SLP-Allokationsmengen,<br />
Mengendifferenzen bei RLM-Ausspeisepunkten, die durch die Ermittlung der Allokation<br />
mit einem vorläufigen Brennwert im Gegensatz zur Ermittlung der abrechnungsrelevanten<br />
Mengen mit einem Abrechnungsbrennwert nach dem Arbeitsblatt G 685 des DVGW<br />
entstehen. Dies ist nur bei RLM-Ausspeisepunkten notwendig, die einem Erdgasbilanzkreis<br />
zugeordnet sind.