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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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- Seite 481 -<br />

Anlage 27<br />

Die Rede des Reichsrninisters des Auswartigen Freiherrn von<br />

Neurath vom 16. Oktober 1933 . vor der auslandischen Presse<br />

Wenn ich zu Ihnen heute abend als AuBenminister Deutschlands<br />

iiber die am Sonnabend getr<strong>of</strong>fenen Entscheidungen der Reichsregierung,<br />

iiber die Griind'e und Ziele dieser Entscheidungen sowie<br />

iiber die jetzige aufienpolitische Lage spreche, so kann ich dafur<br />

keinen besseren Ausgangspunkt nehen als die bedeutsamen Satze<br />

in der letzten Rundfunkrede des Herrn Reichskanzlers, in denen<br />

es hieB :<br />

,,Kein Krieg kann Dauerzustand der Menshheit werden<br />

Kdn Frieden kann die Verewigung des Krieges sein. Einmal<br />

miissen Sieger und Besiegte den Weg in die Gemeinschaft des<br />

gegenseitigen Verstandnisses und Vertrauens wiederfinden. Die<br />

bewuBte Deklassierung Deutschlands aber, die darin liegt, d&<br />

man jedem Volk der Welt ein selbstverstandliches Recht zubilligt,<br />

das nur dlem deutschen Volk allein vorenthalten wird,<br />

empfinden wir als die Verewigung einer Diskriminierung, die<br />

fur uns unertraglich ist."<br />

Damit ist die Kernfrage, um die sich die game heutige Politik<br />

dreht, und auf die eine eindeutige Antwort erteilt werden muB,<br />

klar gekennzeichnet. Will man die Teilung der Volker in Sieger<br />

und Besiegte verewigen oder will man endlich den Grundlsatz zur<br />

Anerkennung bringen, da13 alle Staaten gleichberechtigte Mitglieder<br />

der Volkergemeinschaf t sind ? Die Anerkennung und Venvirklichung<br />

dieses Grundsatzes ist entscheidend fiir jede internationale Zusammenarbat.<br />

Das haben alle Staatmanner seit Jahren <strong>the</strong>oretisch<br />

als selbstverstandliche Wahrheit verkundet. Man hat sich aber bisher<br />

nicht entscliliefien konnen, die notwendigen prak~schen<br />

Folgerungen daraus zu ziehen. Am<br />

- Seite 482 -<br />

letzten Sonnabend ist in Genf klar zutage getreten, daB man dem<br />

deutschen Volke in einer seiner hochsten Existenzfragen, in der<br />

Frage seiner nationalen Sicherheit, die Gleichberechtigung versagt.<br />

Damit haben die Machte das Fundament zerstort, auf dem allein<br />

sich ein ehrliches und fruchtbares Zusarnmenwirken der Volker<br />

denken la13t. Sie haben damit Deutschland die Moglichkeit genommen,<br />

sich im Rahmen der Genfer Institution an den Beratungen<br />

der aktuellen internationalen Probleme zu beteiligen. Mit dem<br />

<strong>of</strong>fenbaren Willen zur grundsatzlichen Diskriminierung Deutschlands<br />

haben sie den Grundgedanken des Volkerbundes verletzt,

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