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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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der beabsichtigten Politisierung der Rechtspflege in der Wehrmacht<br />

mitgebracht hatte. Im Friihsommer 1944 verdichteten sich die Anzeichen<br />

fur einen unmittelbar bevorstehenden neuen politischen<br />

Angriff von dieser Seite. Bald danach, spatestens nach dem Attentat<br />

vom 20.7.1944, erhob ~&rReichsjustizminister die gleichen politischen<br />

Forderungen wie 1943, aber in erweiterter und geschickterer Fassung,<br />

Die Einstellung zu ihnen innerhalb der Wehnnacht war gegeniiber<br />

1943 jetzt wesentlich verandert: Dem Reich~snarschall erschien, wie<br />

verlautete, zwar auch der neue Entwurf als verderblich; er konnte<br />

oder wollte aber wegen seiner inzwischen erheblich geschwachten<br />

politischen Stellung nichts mehr gegen ihn unternehmen. Der Chef<br />

OKW. hielt den Entwurf ebenfalls fur bedenklich, glaubte a~ber, ihm<br />

nach dem Ereignis des 20.7.1944 nicht mehr erfolgreich widersprechen<br />

zu konnen. Das Oberkommando des Heeres sah sich in seiner den<br />

Entwurf innerlich ablehnenden Einstellung ~hrch die Tatsache<br />

behindert, diaR Hitler selbst Oberbefehlshaber des Heeres war und<br />

diesen Ehtwurf billigte. Die H<strong>of</strong>fnungen aller ablehnend eingestellten<br />

Krafte im OKW. wie in den drei Wehrrnachtteilen waren daher<br />

auf den Oberbefehlshaber des kleinsten Wehrmachtteiles, der<br />

Kriegsmarine, gerichtet. Grossadmiral Donitz enttauschte sie nicht<br />

Klar und unbeeinflussbar hielt er an seiner Auffassung fest, daR die<br />

Deabsichtigte Verordnung falsch, gefahrlich und fiir die Wehrmacht<br />

unheilvoll sein wiirde. Wieder wurden alle Gegengriinde gegen den<br />

Einbruch<br />

- Seite 5 -<br />

politischer Krafte und der Gestapo in die Rechtspflege der Wehrmacht<br />

sachlich, aber scharf zusammengestellt und dem OKW. zugeldtet.<br />

Danekn versuchte das Wehnnachtrechtsamt des OKW.<br />

vergeblich, den Chef OKW. fiir eine auf die Stellungnahme des<br />

0b.d.M. gestiitzte ablehneede Auffassulvg zu gewinnen. Ein nochmaliger<br />

Vortrag des 0b.d.M. bei Hitler hielt diesm~al die Entwicklung<br />

nicht mehr auf, weil dieser - nach Darstellung des 0b.d.M. - auf<br />

den 20.7.1944 verwies. Hitler unterzeichnete die hdfiumstrittene<br />

politische Verordnung iiber Einschaltung des Volksgerichtsh<strong>of</strong>es und<br />

cler Sondergerichte in die Rechtspflege der Wehrmacht am 20.9.1944.<br />

Darauf wurden in ,,Koralle", 'dem Hauptqartier des 0b.d.M.<br />

(etwa 60 km. nordlich von Berlin), s<strong>of</strong>ort noch einmal alle Nachteile,<br />

die sich fur die Wehrmacht zwangslaufig daraus ergeben mussten,<br />

erortert. Auf Anordnung des 0b.d.M. wurde - ::-:: trotz ::-:: der<br />

von Hitler schon vollzogenen Unters'clirift - unmittelbar danach ein<br />

GKdos-Fernschreiben an ihn aufgesetzt, in dem die schwerwiegenden<br />

Bedenken des Grossadmirals stichwortartig nochmals zusammengefaBt<br />

waren. Der 0b.d.M. erreichte damit noch einen Aufschub.<br />

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