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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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dal3 dadurch sachlich zusarnmengehorige Dinge auseinandergerissen<br />

wurden. Wenn man ihn darauf hinwies, gab er zur Antwort:<br />

,,I& bin immer bereit einen Teil meiner Verantwortung abzugeben,<br />

wenn andere sich danach drangen; fiir mich erstrebe ich<br />

keine neuen Verantwwtungen." Er hat sehr stark unter der Abhgngigkeit<br />

von der Parteikanzlei und vom Vierjahresplan gelitten.<br />

Persijnlich ware er sicher am liebsten schon sehr bald als Minister<br />

~uriickgetreten und hatte sich auf das Amt des Reichsbankprasidenten<br />

beschrznkt, zumal er durch seinen Gesundheitszustand hadg<br />

in seiner Arbeitsunfahigkeit stark beschrankt war. Was ihn hielt,<br />

war das fur alle seine Handlungen ausschlaggebende, personliche<br />

Treueverhaltnis zu Adolf HITHER, das auch das<br />

Fundament seiner politischen Einstellung war.<br />

Von heil3er Vaterlandsliebe beseelt sah er nur in und durch HITLER<br />

die Moglichkeit einer Rettung DEUTSCHLANDS, dessen Ungluck<br />

er mit dem grol3ten Teil des deutschen Volkes auf den Versailler<br />

Vertrag zuriickfuhrte. Als ich im Sommer 1943 mehrfach <strong>of</strong>fene<br />

Aussprachen mit ihm uber die Kriegslage, die innen- und aul3enpolitische<br />

Entwicklung und viele unverstandliche Mafinahmen der<br />

Parteistellen hatte, endeten diese irnrner wieder damit,dass er sagte:<br />

,, So lange der Fiihrer lebt kann sich alles nur zurn Besten fur<br />

Deutschland und die ganze Welt wenden." Gegeniiber den grol3en<br />

Zielen glaubte er mul3ten die Fehler und auch Harten in Kauf genommen<br />

werden. ,,Der Fuhrer wird alles in Ordnung bringen, wenn<br />

er sich dafiir frei machen kann." Damit ging er weiteren Erorterungen<br />

aus dem Wege. Es litt aber <strong>of</strong>fensichtlich starkstens darunter,<br />

daD er selbst keine Moglichkeit hatte, von ihm fiir notig erkannte<br />

Anderungen durchzusetzen.<br />

Ich habe es mehrfach erlebt, dal3 er sich mit, die Arbeit des<br />

Ministeriums betreffenden Fragen zum Fiihrer begab, aber bei<br />

seiner Ruckkehr nach mehrstiindigem Empfang mitteilte, er habe<br />

die Fragen nicht zur Sprache bringen konnen. Er war dam von<br />

den gr<strong>of</strong>ien, ihm gegenuber vom Fiibrer entwickelten Ideen so beeindruckt,<br />

dal3 er fur die Tages-sorgen und -aufgaben manchmal fur<br />

Tage nur schwer Interesse aufbringen konnte.<br />

So sehr FUNK den Fiihrer selibst verehrte md im Reichsmarschall<br />

Hermann GORING eine uberragende Personlichkeit<br />

erblickte, so wenig fuhlte er sich m.E. rnit manchen einflufireichen<br />

Parteistellen wesensverwandt. Er war eine vie1 zu geratde Natur,<br />

als dass er sich mit ihren Methoden hatte abfinden konnen. Er<br />

war alles andere, als ein Revdutionar. Wenn ihm auch seinem<br />

Werdegang nach eine ,,burokratische Verwaltungslarbeit" nicht lag,<br />

so erkannte er dad1 ihre Notwendigkeit und die Verdienste eines<br />

kenntnisreichen und sauberen Berufsbeamtentums ruckhaltlos an.

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