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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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Volksgenossen eroberte, hat diese Seele freigemacht. Mit seinem<br />

Feldmarschall hat er sich an die Spitze der Nation gestellt, um in<br />

dem deutschen Schicksalsbuch eine neue Seite aufzuschlagen und<br />

die geistige Einheit wiederherzustellen.<br />

Diese Einlheit des Geistes haben wir in dem Rausch von tausend<br />

Kundgebungen, Fahnen und Festen einer sich wiederflndenden<br />

Nation erlebt. Nun aber, da die Begeisterung verflacht, die zahe<br />

Arbeit an diesem Prozess ihr Recht forded, zeigt es sich, da13 der<br />

Lauterungsprozess von solch historischem AusmaDe auch Schlacken<br />

erzeugt, von denen er sich reinigen muf3. Schlacken dieser Art gibt<br />

es in allen Bezirken unseres Lebens, in den materiellen wnd den<br />

geistigen. Das Ausland, das uns mit MiBgunst betrachtet, weist mit<br />

dem Finger auf diese Schlacken und deutet sie als einen ernsten<br />

Zersetzungsprozess. Es moge sich nicht zu friih freuen, denn wenn<br />

cvir die Energie aufbriilgen, uns von diesen Schlacken zu befreien,<br />

dann beweisen wir gerad'e damit am besten, wie stark wir innerlich<br />

sind und wie entschlossen, den Weg der deutschen Revolution nicht<br />

umfalschen zu lassen. Wir wissen, daB die Geriichte und das<br />

Geraune aus dem lh~nkeln, in das sie sich fliichten, hervorgezogen<br />

werden miissen. Eine <strong>of</strong>fene und mannliche Aussprache frommt dem<br />

deutschen Volke mehr als beispielsweise der ventillose Zustand<br />

einer Presse, von welcher der Herr Reichsminister fiir Volksaufklarung<br />

und Propaganda festgestellt hat, daf3 sie ,,kein Gesicht<br />

mehr" habe. Dieser Mange1 besteht ohne Zweifel. Die Presse ware<br />

ja eigentlich dazu da, die Regierung dariiber zu unterrichten, wo<br />

s~ch Mange1 eingeschlichen haben, wo sich Korruption eingenistet<br />

hat, wo schwere Fehler gemacht werden, wo ungeeignete Manner<br />

am falschen Platze stehen, wo gegen den Geist der deutsQen<br />

Revolution gesiindigt wird. Ein anonymer oder gehcimer Nachri~hten~dienst,<br />

mag er noch so trefflich organisiert sein, vermag nie<br />

diese Aufgabe der Presse zu ersetzen. Denn der Schriftleiter steht<br />

unter gesetzlicher und gewissenmaBiger Verantwortung, die anonymen<br />

Lieferanten von Nachrichten dagegen sind unkontrollierbar<br />

und der Gefahr des Byzantinismus ausgesetzt. Wenn aber die<br />

herufenen Organe der <strong>of</strong>fentlichen Meinung das geheimnisvolle<br />

Dunkel, welches zur Zeit iiber die deutsche Volksstimmung gebreitet<br />

scheint, nicht geniigend lichten, so muss der Staatsmann selber<br />

emgreden und die Dinge beim Namen nennen. Ein solches Vorgehen<br />

soll beweisen, da13 die Regierung stark genug ist, anstandige<br />

Kritik zu ertragen, daB sie sich des alten Grundsatzes erinnert,<br />

wonach nur Schwachlinge keine Kritik dulden. Wenn das Ausland<br />

behauptet, in deutschen Landen sei die Freiheit gestorben, so soll es<br />

durch die Offenheit meiner Darlegungen dariiber belehrt werden,<br />

dafi die deutsche Regierung es sich leisten kann, von sich aus brennende<br />

Fragen der Nation zur Debatte zu stellen. Dieses Recht hiemu

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