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Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...

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Hitler zum ,,Reichskommissar fur die gesamte Rechtspflege" ernannt<br />

worden war oder emnnt werden sollte, das weiss ich nicht mehr<br />

genau. Jedenfalls ubersandte er dem O.K.W. als der zur Behandlung<br />

ministerieller Angelegenheiten innerhalb der Wehrmacht<br />

a 1 1 e i n zustandigen Dienststelle dnen Entwurf, nach dem kiinftig<br />

alle Strafverfahren wegen politisch zersetzender Ausserungen, Verstol3en<br />

gegen das Heimtuckegesetz, sowie wegen aller strafbaren<br />

Handlungen, die auch nur entfernt einen politischen Einschlag<br />

besitzen konnten ausschliesslich durch den Volksgcrichtsh~fmd die<br />

, Sondergerichte der Ziviljustiz abgeurteilt werden sollten.<br />

Dieser Entwurf war unertraglich. Die Hauptbedenken gegen<br />

jhn waren:<br />

1. Der Entwurf war geeignet und wahrscheinlich auch dam bestimmt<br />

auf drem Wege uber die Einflussnahme auf die Rechtspflege<br />

in der Wehrmacht alle Befehlshaber, die Gerichtsherren<br />

waren, plitisch zu uberwachen, damit die Kommandogewalt zu<br />

schwachen und die Herrschaft der Partei auch in der Wehrmacht<br />

zu begriinden.<br />

2. Die Bestimmungen waren so weit und unklar gefaat, dal3 sie<br />

muhelos auf weitere Gebiete ausgedehnt werden konnten.<br />

- Seite 3 ---<br />

3. S,ie liessen in technischer Hinsicht den lebendigen Organismus<br />

der Wehrrnacht vollig unberucksichtigt. Z.B. sollten die einzelnen<br />

Wehrmachtrichter als Untersuchungsfuhrer u n m i t t e 1b a r<br />

'dem Reichsminister der Justiz berichten und von ihm ebenso<br />

unmittelbar - also unter Umgehung samtlicher eigenen Dienststellen<br />

- Weisungen erhalten durfen.<br />

0 d e r : B r Justizminister sollte - nach Anhorung des Chefs<br />

OKW. - allein entscheiden, ob ein Soldat wegen eines solchen<br />

Vomurfes aus der .Wehmhrrracht entlassen werden musste und ob<br />

er spater wieder eingestellt werden durfte.<br />

Ich war a e h r besow, ob es gelingen wiirde, diesen schwerwiegenden<br />

An- unld' Eingriff der Partei abzuwehren. Damals<br />

(August 1943) wurden dem 0b.d.M. alle fachlichen und politischen<br />

Bedenken gegen diese drohende Entwicklung eingehend vorgetragen<br />

und der Entwurf einef ablehnenden Antwort vorgelegt. Zur allgemeinen<br />

Genugtuung trat der Ob. d. M. der vorgeschlagenen<br />

Stellungnahme ohne Schwanken s<strong>of</strong>ort bei und lehnte jedes Zugestamdhis<br />

ab. Nach seinen Weisungen wurde der endgiiltig ablehnende<br />

Entwurf an das OKW. aufgesetzt. Da der 0b.d.M. wahrend<br />

cies Tages durch laufende Besprechungen voll beansprucht war,

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