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Defaults in deduktiven Datenbanken

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94 KAPITEL 5. SEMANTIK VON DEFAULTSBeweis:werden:Die Ordnungsrelation ≺ kann e<strong>in</strong>fach aus den Zweiervergleichen von sel abgeleitetI 1 ≺ I 2 :⇐⇒ sel ( {I 1 , I 2 } ) = {I 1 }, I 1 ≠ I 2(falls sel ( {I 1 , I 2 } ) = {I 1 , I 2 }, s<strong>in</strong>d I 1 und I 2 also unvergleichbar). Zunächst ist zu zeigen, daß essich dabei überhaupt um e<strong>in</strong>e partielle Ordnung handelt. Die Irreflexivität folgt direkt aus derKonstruktion, es fehlt also nur noch die Transitivität:• Gelte I 1 ≺ I 2 und I 2 ≺ I 3 , d.h. sel ( {I 1 , I 2 } ) = {I 1 } und sel ( {I 2 , I 3 } ) = {I 2 }. Nach derEigenschaft DED <strong>in</strong> der Formulierung nach Satz 4.1.17 gilt e<strong>in</strong>erseitssel ( {I 1 , I 2 , I 3 } ) ⊆ sel ( {I 1 , I 2 } ) ∪ sel ( {I 2 , I 3 } ) = {I 1 , I 2 }und andererseitssel ( {I 1 , I 2 , I 3 } ) ⊆ sel ( {I 1 , I 2 } ) ∪ sel ( {I 3 } ) = {I 1 , I 3 },also folgt sel ( {I 1 , I 2 , I 3 } ) = {I 1 }. Dann ist aber sel ( {I 1 , I 2 , I 3 } ) ⊆ {I 1 , I 3 } ⊆ {I 1 , I 2 , I 3 }und mit der Kumulierung folgt direkt sel ( {I 1 , I 3 } ) = {I 1 }, d.h. I 1 ≺ I 3 .Es ist jetzt natürlich noch zu zeigen, daß m<strong>in</strong> ≺ = sel:• ⊆“: Sei I ” 0 ∈ m<strong>in</strong> ≺ (I). Dann gilt für jedes I ∈ I, daß I 0 ∈ sel ( {I 0 , I} ) ist, denn sonstwäre I ≺ I 0 . Die Expansions-Eigenschaft liefert dannI 0 ∈ ⋂ sel ( {I 0 , I} ) ( ⋃ )⊆ sel {I 0 , I} = sel(I).I∈II∈I• ⊇“: Sei I ” 0 ∈ sel(I). Nach der Eigenschaft DED (<strong>in</strong> der Formulierung nach Satz 4.1.17)gilt für jedes I ∈ I:(I 0 ∈ sel(I) = sel {I 0 , I} ∪ ( I − {I 0 } )) ⊆ sel ( {I 0 , I} ) ∪ sel ( I − {I 0 } ) .Da aber I 0 ∉ sel ( I − {I 0 } ) , muß I 0 ∈ sel ( {I 0 , I} ) gelten. Das bedeutet aber I ⊀ I 0 . Dadas für jedes I gilt, ist I 0 m<strong>in</strong>imal und es folgt I 0 ∈ m<strong>in</strong> ≺ (I).✷Die Umkehrung dieses Satzes (jede mit e<strong>in</strong>er Präferenzrelation darstellbare Vervollständigunghat die vier Eigenschaften) gilt auch, siehe Satz 5.1.8.Wegen Lemma 5.1.3 gibt es natürlich zu der Ordnung auch e<strong>in</strong>e passende Menge von<strong>Defaults</strong>:Korollar 5.1.10: Sei sel e<strong>in</strong>e Vervollständigung mit den Eigenschaften CON, CUM,DED und EXP. Dann gibt es e<strong>in</strong>e Menge ∆ von <strong>Defaults</strong>, so daß m<strong>in</strong> ∆ = sel.Satz 5.1.9 [Bra90a] ist e<strong>in</strong>e Übersetzung e<strong>in</strong>es entsprechenden Ergebnisses der Theorieder Wahlverfahren [Mou85]. Auf diese Weise zahlt sich die <strong>in</strong> dieser Arbeit e<strong>in</strong>geführtesystematische Übersetzung der untersuchten Eigenschaften aus.E<strong>in</strong>e ähnliche Fragestellung wurde <strong>in</strong> [KLM90] untersucht, dort wird aber e<strong>in</strong> eigenszu diesem Zweck konstruierter Modellbegriff verwendet, daher wird e<strong>in</strong>e Charakterisierungdurch die drei Eigenschaften CON, CUM und DED erreicht. Diese Eigenschaftenimplizieren nicht EXP.

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