10.07.2015 Aufrufe

Defaults in deduktiven Datenbanken

Defaults in deduktiven Datenbanken

Defaults in deduktiven Datenbanken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

84 KAPITEL 4. EIGENSCHAFTEN VON VERVOLLSTÄNDIGUNGENkann ihn entweder als e<strong>in</strong>en weiteren Parameter der Eigenschaften ansehen, oder e<strong>in</strong>enfesten Ausprägungs-Mechanismus (die Grundbeispiel-Bildung) zugrunde legen.<strong>Defaults</strong> als e<strong>in</strong>ziges UnterscheidungskriteriumSei e<strong>in</strong>e Menge ∆ ∗ von Default-Ausprägungen gegeben (die Prioritätsrelation spielt <strong>in</strong>diesem Unterabschnitt ke<strong>in</strong>e Rolle). Man kann nun zwei Modelle als äquivalent ansehen,wenn sie sich nicht <strong>in</strong> den Wahrheitswerten der δ ∈ ∆ ∗ unterscheiden:Def<strong>in</strong>ition 4.3.1 (Äquivalenz bezüglich <strong>Defaults</strong>): Zwei Interpretationen I 1 und I 2heißen äquivalent bezüglich ∆ ∗ (I 1∼ =∆ ∗ I 2 ) genau dann, wennI 1 |= δ ⇐⇒ I 2 |= δfür alle δ ∈ ∆ ∗ gilt.Wenn e<strong>in</strong>e Vervollständigung auf ∆ ∗ basiert, so wird man erwarten, daß sie mit dieserÄquivalenzrelation verträglich ist, also äquivalente Modelle entweder beide auswählt oderbeide ausscheidet.Diese Forderung ist modelltheoretisch sehr e<strong>in</strong>leuchtend. Bezogen auf syntaktischeVervollständigungen besagt sie, daß die Vervollständigung durch e<strong>in</strong>e aussagenlogischeVerknüpfung von Default-Ausprägungen geschieht:Def<strong>in</strong>ition 4.3.2 (Verträglich mit <strong>Defaults</strong>): E<strong>in</strong>e Vervollständigung comp/⊢ c /selheißt verträglich mit Default-Ausprägungen ∆ ∗ ( compatible with defaults“, CD) genau”dann, wenn• Für alle Φ gibt es e<strong>in</strong>e Menge E(Φ) von aussagenlogischen Verknüpfungen von Elementenaus ∆ ∗ , so daß comp(Φ) ∼ = Φ ∪ E(Φ).• Für alle Φ gibt es e<strong>in</strong>e Menge E(Φ) von aussagenlogischen Verknüpfungen von Elementenaus ∆ ∗ , so daß Φ ⊢ c ψ ⇐⇒ Φ ∪ E(Φ) ⊢ ψ.• Für alle I 1 , I 2 ∈ I: I 1∼ =∆ ∗ I 2 =⇒ ( I 1 ∈ sel(I) ⇐⇒ I 2 ∈ sel(I) ) .Lemma 4.3.3: E<strong>in</strong>e syntaktische bzw. modelltheoretische Vervollständigung ist genaudann verträglich mit ∆ ∗ , wenn dies auch für die zugehörige vervollständigte Folgerungsrelationgilt.Beweis: Die Äquivalenz zwischen der Formulierung für syntaktische Vervollständigungen undvervollständigte Folgerungsrelationen ist offensichtlich.• Sei ⊢ sel verträglich mit ∆ ∗ , und seien I 1 , I 2 ∈ I mit I 1∼ =∆ ∗ I 2 . Es gibt nun e<strong>in</strong>e aussagenlogischeVerknüpfung der <strong>Defaults</strong> E ( Th(I) ) , so daßTh(I) ⊢ sel ψ ⇐⇒ Th(I) ∪ E ( Th(I) ) ⊢ ψ.Sei ψ i := th ( I Σ − {I i } ) für i = 1, 2. Dann giltTh(I) ⊢ sel ψ i⇐⇒ I i ∉ sel(I).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!