Defaults in deduktiven Datenbanken
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164 KAPITEL 6. BERECHNUNG VON ANTWORTENDer Schlüssel zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>krementellen Berechnung partieller Extensionen ist nun folgenderBegriff von stabiler Extension“, bei der jeder Default δ ∈ D gegen widersprechende” ”Begründungen“ aus ∆ ∗ l(δ)−1 durch andere <strong>Defaults</strong> aus D geschützt“ ist:”Def<strong>in</strong>ition 6.2.8 (Stabile Extension): D = {δ 1 , . . . , δ n } heißt stabile (∆, l)-Extensiongenau dann, wenn es für ke<strong>in</strong> i ∈ {1, . . . , n} e<strong>in</strong> ˆD i ⊆ ∆ ∗ l(δ i )−1gibt mit• Φ ∪ {δ 1 , . . . , δ i−1 } ∪ ˆD i ist konsistent, und• Φ ∪ {δ 1 , . . . , δ i−1 } ∪ ˆD i ⊢ ¬δ i .Satz 6.2.9: Sei D e<strong>in</strong>e stabile (∆, l)-Extension. Dann gibt es e<strong>in</strong>e maximale (∆, l)-Extension E mit D ⊆ E.Beweis: Die Behauptung wird mit Induktion über der Anzahl n der <strong>in</strong> D vorkommenden<strong>Defaults</strong> bewiesen. Im Fall n = 0 ist die Behauptung trivial, denn es gibt m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>emaximale Extension.Sei die Behauptung nun für n − 1 bewiesen und e<strong>in</strong> neuer Default δ n <strong>in</strong> D e<strong>in</strong>zufügen,d.h. D = {δ 1 , . . . , δ n }. Nach Induktionsannahme gibt es e<strong>in</strong>e maximale Extension E ′ mit{δ 1 , . . . , δ n−1 } ⊆ E ′ . Sei nunˆD n := E ′ ∩ ∆ ∗ l(δ n)−1 .Natürlich ist Φ ∪ {δ 1 , . . . , δ n−1 } ∪ ˆD n konsistent, also ist nach der Voraussetzung auchkonsistent.Φ ∪ {δ 1 , . . . , δ n−1 } ∪ ˆD n ∪ {δ n }Man konstruiert nun E, <strong>in</strong>dem man hiervon ausgehend auf jeder Stufe e<strong>in</strong>e maximale Mengevon <strong>Defaults</strong> h<strong>in</strong>zunimmt, so daß die Konsistenz erhalten bleibt: Sei E 0 := {δ 1 , . . . , δ n } ∪ ˆD nDamit istD ⊆ E 0 und E 0 ∩ ∆ ∗ l(δ n)−1 = E′ ∩ ∆ ∗ l(δ n)−1 .Sei nun δ 1 ′ , . . . , δ′ m e<strong>in</strong>e Aufzählung der <strong>Defaults</strong> aus ∆ ∗ − ∆ ∗ l(δ n)−1, die verträglich mit denPrioritätsstufen ist (<strong>Defaults</strong> mit niedrigerem l-Wert kommen zuerst). Dann sei{E i−1 ∪ {δ j ′ E i :=} falls Φ ∪ E i−1 ∪ {δ j ′ } konsistent istsonst.E i−1Schließlich sei E := E m .Nach Konstruktion ist Φ ∪ E konsistent und es gilt D ⊆ E. Zu zeigen ist noch die Maximalitätsforderung.Da E <strong>in</strong> den <strong>Defaults</strong> der Stufen < l(δ n ) mit E ′ übere<strong>in</strong>stimmt, kann dieMaximalitätsforderung höchstens durch e<strong>in</strong>en der <strong>Defaults</strong> δ ′ 1 , . . . , δ′ m verletzt werden. Angenommen,für e<strong>in</strong> δ ′ j ∉ E wäreΦ ∪ {δ ∈ E | l(δ) ≤ l(δ ′ j)} ∪ {δ ′ j}konsistent. Nach Konstruktion istΦ ∪ {δ ∈ E | l(δ) ≤ l(δ ′ j)} ∪ {δ ′ j} ∪ {δ 1 , . . . , δ n−1 }<strong>in</strong>konsistent. Sei i nun m<strong>in</strong>imal, so daßΦ ∪ {δ ∈ E | l(δ) ≤ l(δ ′ j)} ∪ {δ ′ j} ∪ {δ 1 , . . . , δ i }