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Defaults in deduktiven Datenbanken

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7wären die <strong>Defaults</strong> e<strong>in</strong> bloßes Mittel, um Vervollständigungen aufzuschreiben. Es stellensich dann solche Fragen wie ”Können alle vernünftigen Vervollständigungen durch <strong>Defaults</strong>beschrieben werden?“ Dies ist <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong>teressant, weil <strong>in</strong> der Literatur auchandere Formalismen für nichtmonotones Schließen vorgeschlagen wurden, die nicht auf<strong>Defaults</strong> <strong>in</strong> dem hier zugrundegelegten S<strong>in</strong>n basieren.Ist diese Theorie auch praktisch e<strong>in</strong>setzbar?Lange Zeit schien es so, als wäre der praktische E<strong>in</strong>satz allgeme<strong>in</strong>er Formeln und <strong>Defaults</strong>aufgrund des viel zu hohen Aufwands unmöglich. Auf der anderen Seite haben siche<strong>in</strong>geschränkte Formeln und <strong>Defaults</strong> bei <strong>deduktiven</strong> <strong>Datenbanken</strong> und <strong>in</strong> der logischenProgrammierung bewährt. Daraus ergeben sich zwei mögliche Lösungsansätze:E<strong>in</strong>erseits kann man allgeme<strong>in</strong>e Formeln und <strong>Defaults</strong> als Mittel der Spezifikationansehen. Durch die mächtigen Ausdrucksmöglichkeiten werden die Formulierungen wesentliche<strong>in</strong>facher, so daß es sich also auszahlt, beim Entwurf deduktiver <strong>Datenbanken</strong> oderanderer wissensbasierter Systeme mehrstufig vorzugehen: Zuerst entwirft man das System<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mächtigen Logik. Nachdem die mit dem Anwendungsbereich zusammenhängendenProbleme gelöst s<strong>in</strong>d, kann man sich auf die Implementierung konzentrieren. Diegeschieht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er effizienten Logik. Es ist dabei nur sicherzustellen, daß die Transformationzwischen den beiden Ebenen die Bedeutung erhält. E<strong>in</strong> entsprechender Ansatz zurÜberwachung temporaler Integritätsbed<strong>in</strong>gungen wurde <strong>in</strong> [Lip89] vorgeschlagen. E<strong>in</strong> ersterVersuch, allgeme<strong>in</strong>e Klauseln und e<strong>in</strong>e mächtigere Vervollständigung nach Prolog zuübersetzen, ist [GL89]. Allerd<strong>in</strong>gs ist dieser Ansatz noch recht e<strong>in</strong>geschränkt. Trotzdemist klar, daß e<strong>in</strong>e solche Transformation pr<strong>in</strong>zipiell möglich se<strong>in</strong> muß; schlimmstenfalls istdas Transformationsergebnis e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>er Beweiser, formuliert <strong>in</strong> Prolog, zusammenmit den unveränderten Klauseln als E<strong>in</strong>gabedaten. Von hier aus kann man jetzt versuchen,den Beweiser immer weiter auf die tatsächliche E<strong>in</strong>gabe zu spezialisieren (partielleAuswertung).Der andere Lösungsansatz ist, Antwortalgorithmen zu entwickeln, die den bewährtenAnsätzen aus der logischen Programmierung und den <strong>deduktiven</strong> <strong>Datenbanken</strong> möglichstähnlich s<strong>in</strong>d. Tatsächlich werden ja auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Logik mit den erweiterten Möglichkeitengroße Teile der Spezifikation aus den Standard-Hornklauseln bestehen. Ziel muß esalso se<strong>in</strong>, daß der Antwortalgorithmus für die e<strong>in</strong>geschränkte Logik kaum Mehraufwandbedeutet, und e<strong>in</strong>e sparsame Verwendung der neuen Möglichkeiten auch nur ger<strong>in</strong>ge Effizienzverlustemit sich br<strong>in</strong>gt ( Stetigkeit“).”In der vorliegenden Arbeit wird dieser zweite Lösungsansatz angestrebt. Es gibt aberenge Beziehungen zwischen beiden Vorgehensweisen: Hat man e<strong>in</strong>en Algorithmus, der dieAnteile der e<strong>in</strong>fachen Logik effizient behandelt, so müßte man nicht die ganze Spezifikationtransformieren, sondern könnte sich je nach Effizienzanforderung auf die wichtigsten Teilebeschränken. Außerdem bleibt die Spezifikation nach jeder Teiltransformation ausführbarund kann damit gestestet werden. Andererseits wäre e<strong>in</strong>e automatische Transformationnach Prolog natürlich e<strong>in</strong> Algorithmus im S<strong>in</strong>ne des zweiten Lösungsansatzes.

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