Defaults in deduktiven Datenbanken
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2.1. DIE VERWENDETE LOGIK 17Def<strong>in</strong>ition 2.1.6 (Redukt von Herbrand-Interpretationen): Seien Σ ⊆ Σ ′ zweiSignaturen und I ′ e<strong>in</strong>e Σ ′ -Herbrand-Interpretation. Das Σ-Redukt von I ′ ist die Σ-Herbrand-Interpretation I mitI [p] := { (c 1 , . . . , c n ) ∣ c i ∈ C, γ(c i ) = s i , (c 1 , . . . , c n ) ∈ I ′ [p] }für alle p ∈ P und s 1 . . . s n = π(p).Bei der Erweiterung der Individuenbereiche bzw. der Signatur werden dagegen nicht unbed<strong>in</strong>gtaus Modellen wieder Modelle. Bei bereichsbeschränkten Formeln (s.u.) gilt diesaber, wenn man die positiv b<strong>in</strong>denden Prädikate für neue Konstanten als falsch und dienegativ b<strong>in</strong>denden Prädikate als wahr <strong>in</strong>terpretiert.Def<strong>in</strong>ition 2.1.7 (Erweiterung von Herbrand-Interpretationen): Seien Σ ⊆ Σ ′zwei Signaturen und I e<strong>in</strong>e Σ-Herbrand-Interpretation. E<strong>in</strong> Σ ′ -Herbrand-Interpretation I ′heißt Σ ′ -Erweiterung von I genau dann, wenn das Σ-Redukt von I ′ gerade I ist.E<strong>in</strong>e Σ ′ -Erweiterung I ′ heißt Standard-Erweiterung genau dann, wenn für alle Predikatep ′ ∈ P ′ mit β ′ (p) = + und sortengerechte Konstanten c ′ 1, . . . , c ′ n ∈ C ′ gilt:c ′ i ∉ C für m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> i =⇒ (c ′ 1, . . . , c ′ n) ∉ I ′ [p ′ ]und entsprechend für alle p ′ ∈ P ′ mit β ′ (p ′ ) = −:c ′ i ∉ C für m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> i =⇒ (c ′ 1, . . . , c ′ n) ∈ I ′ [p ′ ].Natürlich sollten alle Interpretationen die Datentyp-Prädikate richtig <strong>in</strong>terpretieren. Dazusei e<strong>in</strong>e Σ D -Herbrand-Interpretation I D gegeben, die gerade die übliche Interpretationdieser Symbole beschreibt (bzw. e<strong>in</strong> isomorphes Bild). Es kann im folgenden von allenΣ-Herbrand-Interpretationen I vorausgesetzt werden, daß das Σ ∩ Σ D -Redukt von I mitdem Σ ∩ Σ D -Redukt von I D übere<strong>in</strong>stimmt.FormelnFormeln treten <strong>in</strong> <strong>deduktiven</strong> <strong>Datenbanken</strong> als Axiome (Fakten und Regeln), <strong>Defaults</strong>,Anfragen und Integritätsbed<strong>in</strong>gungen auf.Es werden hier beliebige quantorenfreie Formeln zugelassen. Dies ist e<strong>in</strong>erseits vonpraktischem Nutzen, andererseits aber auch für die <strong>in</strong> Kapitel 4 betrachteten Eigenschaftennötig (<strong>in</strong>sbesondere die Umrechnung zwischen modelltheoretischer und syntaktischerFormulierung wäre sonst nicht möglich).Für die Algorithmen wird natürlich wird die übliche Klausel-Darstellung angestrebt,dazu ist allerd<strong>in</strong>gs bei Anfragen und <strong>Defaults</strong> e<strong>in</strong>e Erweiterung der Signatur nötig (s.u.).Die Def<strong>in</strong>itionen von Formeln und Klauseln folgen dem üblichen Aufbau. Dabei wirdversucht, zwischen der mathematischen Struktur ( ”abstrakte Syntax“) und der Repräsentationals Zeichenkette ( ”konkrete Syntax“) zu unterscheiden.Def<strong>in</strong>ition 2.1.8 (Variablendeklaration): E<strong>in</strong>e Variablendeklaration für X ⊆ A Ve<strong>in</strong>e Abbildung Ξ: X → S. Dabei sei X endlich.ist