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Defaults in deduktiven Datenbanken

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Kapitel 3AnwendungsbeispieleIn diesem Kapitel werden e<strong>in</strong>ige Anwendungsbeispiele besprochen. Das Ziel ist, dieBrauchbarkeit allgeme<strong>in</strong>er <strong>Defaults</strong> zu motivieren, und zu zeigen, wie sie <strong>in</strong> konkretenAnwendungen gewählt würden. So wird am Beispiel schon die Semantik der <strong>Defaults</strong>geklärt, die dann <strong>in</strong> späteren Kapiteln formal def<strong>in</strong>iert wird. Damit hat man e<strong>in</strong>en Maßstabfür die Korrektheit dieser Def<strong>in</strong>ition — es sollten ja m<strong>in</strong>destens die Beispiele sobehandelt werden, wie es hier <strong>in</strong>tuitiv richtig ersche<strong>in</strong>t.Es wird sich aber auch zeigen, daß die Anforderungen manchmal widersprüchlichs<strong>in</strong>d, es also verschiedene Semantiken für <strong>Defaults</strong> geben kann. Dies motiviert den hierverfolgten Ansatz, e<strong>in</strong>en Überblick über alle möglichen Semantiken anzustreben.In diesem Kapitel werden auch Anwendungen betrachtet, die üblicherweise <strong>in</strong> anderenLogiken spezifiziert werden, etwa dynamischen oder objekt-orientierten. Hier wirdnatürlich e<strong>in</strong>e Fassung <strong>in</strong> der aus Kapitel 2 bekannten Logik zugrunde gelegt, aber eswird damit zum<strong>in</strong>dest angedeutet, daß sich die Ergebnisse dieser Arbeit auch auf andereLogiken übertragen lassen. Teilweise handelt es sich nur um syntaktischen Zucker“, der”<strong>in</strong> praktischen Spezifikationen sehr wichtig ist, aber leicht mechanisch entfernt werdenkann.3.1 Implizite NegationDie klassische Verwendung von <strong>Defaults</strong> ist die implizite Negation, die also auf <strong>Defaults</strong>der folgenden Form basiert:¬p(X 1 , . . . , X n ).Im Datenbankbereich wurden solche <strong>Defaults</strong> erstmals verwendet, als man feststellte, daßsich bei der Auffassung e<strong>in</strong>er relationalen Datenbank als Menge von Formeln ( ”Theorie-Ansatz“) Unterschiede zum üblichen Modell-Ansatz ergaben. Hier waren die betrachtetenAxiome zunächst Fakten, die dann auf Hornklauseln und Klauseln mit stratifizierter Negationerweitert wurden. In allen diesen Fällen gibt es bis auf Isomorphie nur e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tendiertesModell, d.h. für jede Formel ψ gilt, daß entweder ψ oder ¬ψ vervollständigt folgen. Dierepräsentierte Information ist dann also vollständig.49

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