Defaults in deduktiven Datenbanken
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6.1. BOTTOM-UP 129E<strong>in</strong>fache HyperresolutionZiel ist es nun, diese Methode auf beliebige Klauseln zu verallgeme<strong>in</strong>ern. Dies liefertgerade die Hyperresolution oder semantische Resolution (zur Vere<strong>in</strong>fachung wird hierzunächst e<strong>in</strong>e Optimierung weggelassen, s.u.).Die Grundidee der Verallgeme<strong>in</strong>erung ist, anstelle der Fakten nun ”disjunktive Fakten“zu verwenden, d.h. positive Grundklauseln. Der Ableitungsschritt wird wie bisherdurchgeführt, <strong>in</strong>dem für die Rumpf-Literale Fakten e<strong>in</strong>gesetzt werden, allerd<strong>in</strong>gs hat jedesFaktum jetzt möglicherweise e<strong>in</strong>en ”disjunktiven Kontext“. Dieser Kontext wird e<strong>in</strong>fachan die Disjunktion angehängt, die sich aus den Kopf-Literalen ergibt:✎✍p(a) ∨ p(b) ∨ r(c) ✛↑ ↑☞p(X) ∨ p(Y ) ← q 1 (X) ∧ q 2 (X, Y ).✌↑ ↑q 1 (a) q 2 (a, b) ∨ r(c)Die folgende Def<strong>in</strong>ition beschreibt die Umrechnung von der Darstellung e<strong>in</strong>er Klausel alsMenge (Disjunktion) von Literalen <strong>in</strong> Regeln, wie sie von der Hyperresolution verwendetwerden. Formal ist die Def<strong>in</strong>ition etwas aufwendiger, weil nun auch die verschiedenenArten von Prädikatsymbolen zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d. Man beachte, daß sich die Begriffe” positives Literal“ und negatives Literal“ auf die Darstellung als Disjunktion beziehen”(wie <strong>in</strong> Kapitel 2 def<strong>in</strong>iert):Def<strong>in</strong>ition 6.1.3 (Klassifizierung von Literalen):• E<strong>in</strong> auswertbares Literal ist e<strong>in</strong> Literal mit e<strong>in</strong>em Datentyp-Prädikat p ∈ P D .• E<strong>in</strong> Kopf-Literal ist e<strong>in</strong> nicht auswertbares Literal, und zwar entweder- e<strong>in</strong> positives Literal, für dessen Prädikat β(p) = + oder β(p) = ∗ gilt, oder- e<strong>in</strong> negatives Literal mit negativ b<strong>in</strong>dendem Prädikat (β(p) = −).E<strong>in</strong> variablenfreies Kopf-Literal wird auch Faktum genannt.• E<strong>in</strong> Rumpf-Literal ist e<strong>in</strong> nicht auswertbares Literal, das ke<strong>in</strong> Kopf-Literal ist.Def<strong>in</strong>ition 6.1.4 (Fakten und Regeln):• disjunktives Faktum, wenn sie nur aus Fakten besteht.• Regel, wenn sie m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Rumpf-Literal enthält.E<strong>in</strong>e bereichsbeschränkte Klausel heißtMan beachte, daß diese Unterscheidung vollständig ist, weil e<strong>in</strong>e bereichsbeschränkteKlausel mit Variablen m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Rumpf-Literal enthalten muß (Kopf-Literale wirkennicht b<strong>in</strong>dend). Außer dieser Unterscheidung <strong>in</strong> Klauseln mit und ohne Variablenist aber noch e<strong>in</strong> zweiter Aspekt wichtig: Die zu def<strong>in</strong>ierende Resolventenmethode wirdgerade Fakten und Regeln mite<strong>in</strong>ander resolvieren, aber niemals Fakten mit Fakten oderRegeln mit Regeln. Diese Zweiteilung der Klauseln funktioniert dann, wenn es e<strong>in</strong>e In-