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Defaults in deduktiven Datenbanken

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146 KAPITEL 6. BERECHNUNG VON ANTWORTENDamit wäre also folgender Algorithmus korrekt und vollständig, aber sehr aufwendig:In der ersten Phase der Anfragebeantwortung wurden die potentiellen Antworten{θ i,1 , . . . , θ i,ki } mit ihren Begründungen D i berechnet, und auch die Konflikte Ω j . Nachder Methode von Lemma 6.1.28 kann man nun zu jeder Begründung D i e<strong>in</strong>e vollständigeMenge widersprechender Begründungen berechnen. Nach Lemma 6.1.34 kann man fürjede Teilmenge der potentiellen Antworten die vollständigen Mengen widersprechenderBegründungen zusammensetzen. Nach Lemma 6.1.30 und Lemma 6.1.32 s<strong>in</strong>d geradedie zusammengesetzten Antworten korrekt, deren vollständige Menge widersprechenderBegründungen leer ist.Dieser Algorithmus ist aber bei e<strong>in</strong>er größeren Menge potentieller Antworten nichtpraktisch durchführbar, weil exponentiell viele Teilmengen betrachtet werden müssen.Man möchte natürlich nur solche potentiellen Antworten zusammensetzten, die etwas zudem Ziel beitragen, alle Extensionen zu überdecken. Hier hilft das folgende Lemma:Lemma 6.1.35: Seien { ˆD i,1 , . . . , ˆD i,mi } (i = 1, . . . , n) vollständige Mengen widersprechenderBegründungen zu D i mit(| ˆD1,1 | ∪ · · · ∪ | ˆD 1,m1 | ) ∩ · · · ∩ ( | ˆD n,1 | ∪ · · · ∪ | ˆD n,mn | ) = ∅.Sei n > 1 und D i nötig <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>n, daß sonst der entsprechende Schnitt nicht leerwäre. Dann gibt es e<strong>in</strong> i ′ ≠ i sowie j und j ′ und e<strong>in</strong>en Konflikt Ω mit Ω ∩ ˆD i,j ≠ ∅ undΩ ∩ ˆD i ′ ,j ′ ≠ ∅.Beweis: Wenn man(| ˆD1,1 | ∪ · · · ∪ | ˆD 1,m1 | ) ∩ · · · ∩ ( | ˆD n,1 | ∪ · · · ∪ | ˆD n,mn | ) (∗)ausmultipliziert, erhält man e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>igung von Schnitten, von der jeder e<strong>in</strong>zelne leer se<strong>in</strong>muß, d.h. für jede Auswahl von j 1 , . . . , j n gilt:| ˆD 1,j1 | ∩ · · · ∩ | ˆD n,jn | = ∅.Andererseits ist (∗) ohne | ˆD i,1 | ∪ · · · ∪ | ˆD i,mi | nicht leer, man kann also j 1 , . . . , j n so wählen, daß| ˆD 1,j1 | ∩ · · · ∩ | ˆD i−1,ji−1 | ∩ | ˆD i+1,ji+1 | ∩ · · · ∩ | ˆD n,jn | ≠ ∅.Also ist Φ∪ ˆD 1,j1 ∪· · ·∪ ˆD n,jn <strong>in</strong>konsistent und es gibt e<strong>in</strong>en Konflikt Ω mit Ω ⊆ ˆD 1,j1 ∪· · ·∪ ˆD n,jn .Andererseits istΦ ∪ ˆD 1,j1 ∪ · · · ∪ ˆD i−1,ji−1 ∪ ˆD i+1,ji+1 ∪ · · · ∪ ˆD n,jnkonsistent, Ω kann also ke<strong>in</strong>e Teilmenge hiervon se<strong>in</strong>, d.h. Ω ∩ ˆD i,ji ≠ ∅. Es ist aber natürlichauch Φ ∪ ˆD i,ji konsistent, also Ω ⊈ ˆD i,ji , es muß daher e<strong>in</strong> i ′ ≠ i geben mit Ω ∩ ˆD i ′ ,j i ′≠ ∅.Damit ist die Behauptung für j := j i und j ′ := j i ′ gezeigt. ✷Dies führt zu folgendem Algorithmus: Man berechne wieder die potentiellen Antworten{θ i,1 , . . . , θ i,ki } und jeweils e<strong>in</strong>e vollständige Menge widersprechender Begründungen{ ˆD i,1 , . . . , ˆD i,mi }. Falls e<strong>in</strong> m i = 0 ist, kann man die Antwort {θ i,1 , . . . , θ i,ki } ausgebenund sie von den noch zu überprüfenden Antworten streichen. Sonst setzt man jeweils zweipotentielle Antworten {θ i,1 , . . . , θ i,ki } und {θ i ′ ,1, . . . , θ i ′ ,k i ′ } zusammen, für die es j, j ′ unde<strong>in</strong>en Konflikt Ω mit Ω ∩ ˆD i,j ≠ ∅ und Ω ∩ ˆD i ′ ,j′ ≠ ∅ gibt. Diese Zusammensetzung liefert

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