Defaults in deduktiven Datenbanken
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6.1. BOTTOM-UP 139Die Disjunktion answer(a)∨¬default(a) ist nicht m<strong>in</strong>imal (¬default(a) ist schon bekannt),also wird auch sie gelöscht. E<strong>in</strong>e weitere Anwendung der Regeln liefert ke<strong>in</strong>e neuendisjunktiven Fakten.✷Von den erzeugten disjunktiven Fakten s<strong>in</strong>d natürlich solche am <strong>in</strong>teressantesten, die nurdas Prädikat answer enthalten. Solche Disjunktionen entsprechen disjunktiven Antworten,die schon logisch korrekt s<strong>in</strong>d, also ohne Verwendung von <strong>Defaults</strong> ableitbar s<strong>in</strong>d. Indem Beispiel ist das nur answer(d), und tatsächlich ist 〈X ⊳ d〉 e<strong>in</strong>e korrekte Antwort.Nützlich s<strong>in</strong>d aber auch Disjunktionen, die answer und default enthalten. Sie entsprechen”potentiellen Antworten“, die von der Anwendbarkeit der betreffenden <strong>Defaults</strong>abhängen:answer(b) ← default(b), answer(c) ← default(c), answer(e) ← default(e).Def<strong>in</strong>ition 6.1.12 (Begründung): E<strong>in</strong>e Menge von Default-Ausprägungen D ⊆ ∆ ∗heißt Begründung für e<strong>in</strong>e Formel ψ ′ genau dann, wenn• Φ ∪ D ⊢ ψ ′ .• Φ ∪ D ist konsistent.Def<strong>in</strong>ition 6.1.13 (Potentielle Antwort): E<strong>in</strong>e potentielle Antwort ist e<strong>in</strong>e Mengevon Substitutionen {θ 1 , . . . , θ k } für die Variablen e<strong>in</strong>er Anfrage ψ, so daß es für die Formelψθ 1 ∨ · · · ∨ ψθ ke<strong>in</strong>e Begründung D ⊆ ∆ ∗ gibt.Aus dieser Def<strong>in</strong>ition von potentieller Antwort folgt nun sofort, daß e<strong>in</strong>e potentielle Antwortim leichtgläubigen S<strong>in</strong>ne korrekt ist:Lemma 6.1.14:• Ist {θ 1 , . . . , θ k } e<strong>in</strong>e potentielle Antwort mit Begründung D, so gibt es e<strong>in</strong>e maximale∆-Extension E von Φ mit Φ ∪ E ⊢ ψθ 1 ∨ · · · ∨ ψθ k .• Gilt umgekehrt Φ ∪ E ⊢ ψθ 1 ∨ · · · ∨ ψθ k für e<strong>in</strong>e maximale ∆-Extension E von Φ,so ist {θ 1 , . . . , θ k } e<strong>in</strong>e potentielle Antwort mit Begründung E.Beweis:• Nach Lemma 5.2.14 kann D zu e<strong>in</strong>er maximalen ∆-Extension E erweitert werden. Dannfolgt die Behauptung aus der Monotonie der logischen Folgerung ⊢.• Die Umkehrung folgt direkt aus der Def<strong>in</strong>ition.Im folgenden ist nun die Beziehung zwischen potentiellen Antworten und den Disjunktionenaus answer- und default-Literalen nachzuweisen:✷