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Defaults in deduktiven Datenbanken

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6.1. BOTTOM-UP 141Aus den <strong>in</strong> der ersten Phase der Anfrageauswertung berechneten Antwortklauseln erhältman also alle m<strong>in</strong>imalen Paare von potentieller Antwort und Begründung. Man <strong>in</strong>teressiertsich ja auch nur für m<strong>in</strong>imale Antworten, und e<strong>in</strong>e Begründung ist natürlich umsoe<strong>in</strong>facher zu akzeptieren, je weniger <strong>Defaults</strong> sie enthält. In diesem S<strong>in</strong>ne ist die Berechnungder potentiellen Antworten also vollständig.Beispiel 6.1.18:answer(b) ← default(b),answer(c) ← default(c),answer(d),answer(e) ← default(e).In Beispiel 6.1.11 wurden folgende Antwortklauseln berechnet:Die potentielle Antwort 〈X ⊳ d〉 hat also die Begründung ∅, d.h. es gilt Φ ⊢ ψ〈X ⊳ d〉.Die anderen potentiellen Antworten hängen von jeweils e<strong>in</strong>em Default ab, so gilt etwaΦ ∪ {¬p(b)} ⊢ ψ〈X ⊳ b〉.Die vier Antworten 〈X ⊳ b〉, 〈X ⊳ c〉, 〈X ⊳ d〉 und 〈X ⊳ e〉 wären alle im leichtgläubigenS<strong>in</strong>n korrekt, allerd<strong>in</strong>gs basieren 〈X ⊳ b〉 und 〈X ⊳ c〉 auf unterschiedlichen Extensionen,nämlichE 1 := {¬p(b), ¬p(d), ¬p(e)} und E 2 := {¬p(c), ¬p(d), ¬p(e)}.Der leichtgläubige Ansatz wird hier nicht weiter verfolgt, da er ja nicht unter Konjunktionabgeschlossen ist (siehe Kapitel 2).✷Konflikte zwischen <strong>Defaults</strong>Bei der ”m<strong>in</strong>imale Modelle“-Semantik und der ”vorsichtigen CWA“ s<strong>in</strong>d die Begründungenjetzt noch genauer zu überprüfen. Hierzu ist es nützlich, die maximalen Extensionenzu betrachten, die von e<strong>in</strong>er Begründung ” überdeckt“ werden:Def<strong>in</strong>ition 6.1.19 (Überdeckte Extensionen):|D| := {E | E ist maximale Extension mit D ⊆ E}die Menge der überdeckten Extensionen.Für D ⊆ ∆ ∗ seiBeispiel 6.1.20: Im obigen Beispiel ist|{p(b)}| = {E 1 }, |{p(c)}| = {E 2 }, |{p(e)}| = {E 1 , E 2 }.Natürlich gilt auch für die Begründung ∅ von 〈X ⊳ d〉, daß |∅| = {E 1 , E 2 }.✷Besonders nützlich s<strong>in</strong>d Begründungen, die alle maximalen Extensionen überdecken: <strong>in</strong>diesem Fall s<strong>in</strong>d die entsprechenden <strong>Defaults</strong> <strong>in</strong> jeder Extension und damit <strong>in</strong> ihremSchnitt enthalten. Dies erlaubt gerade die Berechnung von Antworten bezüglich dervorsichtigen CWA:

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