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Defaults in deduktiven Datenbanken

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30 KAPITEL 2. DEDUKTIVE DATENBANKENDef<strong>in</strong>ition 2.2.4 (Default-Ausprägungen): Sei ∆ e<strong>in</strong>e Menge von <strong>Defaults</strong> e<strong>in</strong>er<strong>deduktiven</strong> Datenbank mit Signatur Σ. Dann sei ∆ ∗ die Menge der variablenfreien Σ-Formeln, die aus Formeln aus ∆ entstehen, <strong>in</strong>dem die Variablen durch Konstanten passenderSorte ersetzt werden.Die für die Default-Regeln spezifizierten Prioritäten werden auf die Ausprägungen vererbt.Dabei tritt noch das Problem auf, daß e<strong>in</strong>e Default-Ausprägung zu mehreren Default-Regeln gehören kann, was eventuell die Eigenschaft der partiellen Ordnung zerstört. DerE<strong>in</strong>fachheit halber wurde dieser Fall hier ausgeschlossen (<strong>in</strong> Def<strong>in</strong>ition 2.2.2). Dies istke<strong>in</strong>e wesentliche E<strong>in</strong>schränkung, da man diese Bed<strong>in</strong>gung etwa durch Anhängen von“∨false“ erreichen kann.Def<strong>in</strong>ition 2.2.5 (Prioritäten auf Default-Ausprägungen): E<strong>in</strong>e Prioritätsrelation❁ auf ∆ wird folgendermaßen auf ∆ ∗ erweitert: S<strong>in</strong>d δ1 ∗ und δ2 ∗ Ausprägungen von δ 1und δ 2 , so gelte δ1 ∗ ❁ δ2 ∗ ⇐⇒ δ 1 ❁ δ 2 .Man beachte, daß δ ∗ 1 und δ ∗ 2 nicht über dieselbe Substitution def<strong>in</strong>iert se<strong>in</strong> müssen; dieVariablen werden also lokal zu den <strong>Defaults</strong> <strong>in</strong>terpretiert. Es könnte allerd<strong>in</strong>gs nützlichse<strong>in</strong>, für bestimmte Variablen die gleiche E<strong>in</strong>setzung auf beiden Seiten zu verlangen.Es ist auch nicht selbstverständlich, daß die Ausprägungen e<strong>in</strong>er Default-Regel alledieselbe Priorität haben. So sollte die Rahmenregel bei zeitlichen Änderungen im Zweifelsfalleher für frühere Zustandsübergänge angenommen werden (siehe Kapitel 3).Modelltheoretische VervollständigungenDie Semantik e<strong>in</strong>er Menge von Default-Regeln mit Prioritäten ist e<strong>in</strong>e Vervollständigung.Die Abbildung von e<strong>in</strong>er Default-Spezifikation auf e<strong>in</strong>e bestimmte Vervollständigung istGegenstand späterer Kapitel (<strong>in</strong>sbesondere Kapitel 5). In diesem Abschnitt soll nunzunächst der semantische Bereich aller Vervollständigungen untersucht werden.Was ist also e<strong>in</strong>e Vervollständigung? Modelltheoretisch gesehen, beschreibt die Mengeder Axiome Φ e<strong>in</strong>e Menge I von Σ-Interpretationen. Davon wählen die <strong>Defaults</strong> e<strong>in</strong>eTeilmenge aus, die <strong>in</strong>tendierten Modelle, die die <strong>Defaults</strong> am besten erfüllen.Wenn man die Semantik der <strong>Defaults</strong> unabhängig von den Axiomen beschreiben will,also die Axiome Φ als variabel ansieht, dann ist e<strong>in</strong>e Vervollständigung e<strong>in</strong>e Auswahlfunktionauf den Σ-Interpretationen: Die E<strong>in</strong>gabe s<strong>in</strong>d die Modelle I von Φ, die Ausgabes<strong>in</strong>d die <strong>in</strong>tendierten Modelle:E<strong>in</strong>e modelltheoreti-Def<strong>in</strong>ition 2.2.6 (Modelltheoretische Vervollständigung):sche Vervollständigung ist e<strong>in</strong>e Abbildung sel: 2 I Σ→ 2 I Σmit• sel(I) ⊆ I für alle I ⊆ I Σ ( ke<strong>in</strong> Informationsverlust“).”

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