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Defaults in deduktiven Datenbanken

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5.2. DIE VORSICHTIGE CWA 109I 0 ̸|= δ. Also muß es δ ′ ∈ ∆ ′ geben mit δ ′ ❁ δ. Nach Konstruktion gilt I 0 |= δ ′ und I ̸|= δ ′ .Daher ist I 0 ≺ (∆,❁) I im Widerspruch zur vorausgesetzten M<strong>in</strong>imalität von I. ✷Hieraus folgt sofort, daß der skeptische Ansatz der m<strong>in</strong>imalen Implikation entspricht,d.h. e<strong>in</strong>e Formel ψ gilt <strong>in</strong> allen m<strong>in</strong>imalen Modellen von Φ genau dann wenn Φ ∪ E ⊢ ψfür alle maximalen Extensionen E von Φ.Der vorangegangene Satz liefert auch e<strong>in</strong>e alternative Def<strong>in</strong>ition der vorsichtigenCWA: Sie nimmt diejenigen <strong>Defaults</strong> an, die <strong>in</strong> allen maximalen Extensionen enthaltens<strong>in</strong>d, also <strong>in</strong> allen m<strong>in</strong>imalen Modellen gelten.Satz 5.2.16:Beweis:cwa (∆,❁) (Φ) = Φ ∪ { δ ∈ ∆ ∗ ∣ ∣ I |= δ für alle ≺ (∆,❁) -m<strong>in</strong>imalen Modelle von Φ } .• ”⊆“: Sei δ also <strong>in</strong> allen maximalen Extensionen enthalten und sei I e<strong>in</strong> ≺ (∆,❁) -m<strong>in</strong>imalesModell von Φ. Da die <strong>in</strong> I gültigen <strong>Defaults</strong> nach Satz 5.2.15 e<strong>in</strong>e maximale Extensionbilden, muß δ auch <strong>in</strong> I gelten.• ”⊇“: Sei δ also <strong>in</strong> allen m<strong>in</strong>imalen Modellen von Φ gültig. Zu zeigen ist, daß δ <strong>in</strong> jedermaximalen Extension E enthalten ist. Aufgrund der Konsistenzforderung gibt es e<strong>in</strong> ModellI von Φ ∪ E, das nach Satz 5.2.15 m<strong>in</strong>imal ist. Also gilt δ <strong>in</strong> I. Wäre nun δ ∉ E, sowäre die Maximalitätsforderung verletzt, da Φ ∪ E ∪ {δ} konsistent ist (I is e<strong>in</strong> Modell).✷Damit kann man jetzt leicht die Vervollständigungs-Stärke der beiden Default-Semantikenvergleichen:Satz 5.2.17: Die vorsichtige CWA ist e<strong>in</strong>e schwächere Vervollständigung als die m<strong>in</strong>imalenModelle, d.h. Φ ⊢ cwa(∆,❁) ψ =⇒ Φ ⊢ m<strong>in</strong>(∆,❁) ψ.Beweis: Da nur solche <strong>Defaults</strong> angenommen werden, die <strong>in</strong> allen m<strong>in</strong>imalen Modellen gelten,ist jedes m<strong>in</strong>imale Modell e<strong>in</strong> Modell der vorsichtigen CWA. Wenn also schon jedes Modellder vorsichtigen CWA die Anfrage ψ erfüllt, so gilt das natürlich erst recht für jedes m<strong>in</strong>imaleModell.✷Die hier angegebenen Sätze s<strong>in</strong>d Verallgeme<strong>in</strong>erungen von Ergebnissen aus [BL89], dieihrerseits auf [M<strong>in</strong>82] aufbauen.EigenschaftenSatz 5.2.18:• cwa (∆,❁) ist konsistenzerhaltend (CON).• cwa (∆,❁) ist kumulierend (CUM).• cwa (∆,❁) hat die NCWA-Eigenschaft (NCWA).• cwa (∆,❁) hat die Disjunktions-Eigenschaft für <strong>Defaults</strong> (DDIS).

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