Defaults in deduktiven Datenbanken
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6.2. TOP-DOWN 161Da beim vorsichtigen Ansatz die <strong>Defaults</strong> unabhängig von e<strong>in</strong>ander angenommen werdenkönnen, ist nicht wie beim leichtgläubigen Beweiser e<strong>in</strong>e Buchführung über die bisherangenommenen <strong>Defaults</strong> nötig. Sie könnte allerd<strong>in</strong>gs helfen, Doppelarbeit zu vermeiden.E<strong>in</strong> skeptischer BeweiserBei der skeptischen oder m<strong>in</strong>imale Modelle“-Semantik ist es nicht mehr möglich, e<strong>in</strong>en”Default e<strong>in</strong>fach anzunehmen oder zurückzuweisen. Es ist zu zeigen, daß die Anfrage ausallen maximalen Extensionen folgt, aber <strong>in</strong> den verschiedenen Extensionen können verschiedene<strong>Defaults</strong> zum Beweis verwendet werden. Es ist also e<strong>in</strong>e Fallunterscheidungnötig, wobei das Ziel ist, sowenig Fälle wie möglich betrachten zu müssen, und <strong>in</strong>sbesonderenicht jede e<strong>in</strong>zelne Extension.Der aktuelle Zustand <strong>in</strong> dieser Fallunterscheidung s<strong>in</strong>d die bisher angenommenen <strong>Defaults</strong>D, also e<strong>in</strong>e partielle Extension. Zu zeigen ist, daß die Anfrage <strong>in</strong> allen von Düberdeckten Extensionen gilt, also <strong>in</strong> allen Extensionen E mit D ⊆ E.Wenn nun e<strong>in</strong>e Default-Ausprägung δ <strong>in</strong> dem Beweis angenommen werden soll, wirdversucht, ¬δ mit dem leichtgläubigen Beweiser herzuleiten. Der leichtgläubige Beweiserwird dabei mit D gestartet, da er nur im aktuell betrachteten Bereich |D| nach maximalenExtensionen suchen soll, die δ nicht enthalten. Falls es solche Extensionen gibt,liefert der leichtgläubige Beweiser <strong>in</strong> dem Rückgabe-Parameter D e<strong>in</strong>e Begründung für ¬δ.Man läßt den leichtgläubigen Beweiser jetzt backtracken, um alle solchen Begründungenzu erhalten. Die Menge {D 1 , . . . , D k } bildet e<strong>in</strong>e vollständige Menge widersprechender”Begründungen“ (relativ zu D). Im e<strong>in</strong>zelnen hat sie folgende Eigenschaften:• D ⊆ D i für i = 1, . . . , k,• für jedes D i gibt es e<strong>in</strong>e maximale Extension E i mit D i ⊆ E i ,• Φ ∪ D i ⊢ ¬δ,• für jede maximale Extension E mit D ⊆ E und Φ ∪ E ⊢ ¬δ gibt es D i mit D i ⊆ E.Betrachtet man die Menge der überdeckten Extensionen, so ergibt sich folgendes Bild:✬D✬D ∪ {δ}✫D 1✬✫✫✩· · ·✪D k✬✫✩✩✪✩✪✪