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Defaults in deduktiven Datenbanken

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90 KAPITEL 5. SEMANTIK VON DEFAULTSgegeben, daß tweety nicht fliegen kann, dann ist I 1 ausgeschlossen und I 2 e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tendiertesModell.Dieses Beispiel entspricht natürlich gerade der Ordnung, die durch den Default ”Vögelkönnen normalerweise fliegen“ gegeben wäre. In diesem Abschnitt werden daher e<strong>in</strong>erseitsallgeme<strong>in</strong>e Präferenzrelationen ≺ betrachtet, und andererseits die durch e<strong>in</strong>e Menge von<strong>Defaults</strong> gegebene Ordnung ≺ ∆ . Später werden dann auch Ordnungen für <strong>Defaults</strong> mitPrioritäten e<strong>in</strong>geführt, wobei die allgeme<strong>in</strong>en Resultate weiterh<strong>in</strong> gültig bleiben.Def<strong>in</strong>ition 5.1.1 (Ordnungsrelation zu e<strong>in</strong>er Menge von <strong>Defaults</strong>): Die zu e<strong>in</strong>erMenge ∆ von <strong>Defaults</strong> gehörige Ordnungsrelation ≺ ∆ auf den Herbrandmodellen istI 1 ≺ ∆ I 2 :⇐⇒ { δ ∈ ∆ ∗ ∣ ∣ I 1 |= δ } ⊃ { δ ∈ ∆ ∗ ∣ ∣ I 2 |= δ } .Def<strong>in</strong>ition 5.1.2 (M<strong>in</strong>imale Modelle): Sei ≺ e<strong>in</strong>e transitive und irreflexive Relationauf den Herbrand-Interpretationen I Σ . Dann ist die modelltheoretische Vervollständigungm<strong>in</strong> ≺ def<strong>in</strong>iert durchm<strong>in</strong> ≺ (I) := {I ∈ I | es gibt ke<strong>in</strong> I 0 ∈ I mit I 0 ≺ I}.Für e<strong>in</strong>e Menge ∆ von <strong>Defaults</strong> sei m<strong>in</strong> ∆ := m<strong>in</strong> ≺∆ .Natürlich könnte man die Ordnungsrelation auch umdrehen und dann entsprechend vonmaximalen Modellen“ sprechen. Der Name m<strong>in</strong>imale Modelle hat sich aber e<strong>in</strong>gebürgert,”weil die typischen <strong>Defaults</strong> Negationen s<strong>in</strong>d. Dann <strong>in</strong>terpretiert e<strong>in</strong> Modell, was maximalviele <strong>Defaults</strong> erfüllt, die Prädikate gerade durch m<strong>in</strong>imale Relationen.M<strong>in</strong>imale Modelle <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne wurden <strong>in</strong> [Dav80, McC80] e<strong>in</strong>geführt. E<strong>in</strong> abstrakterAnsatz mit beliebigen Präferenzrelationen wurde <strong>in</strong> [Sho87] vorgeschlagen. DieBeziehung zwischen <strong>Defaults</strong> und Ordnungsrelationen wurde <strong>in</strong> [BL89] ausführlich untersucht.Beziehung zwischen Ordnungsrelationen und <strong>Defaults</strong>Oben wurde def<strong>in</strong>iert, welche Ordnungsrelation durch e<strong>in</strong>e Menge von <strong>Defaults</strong> beschriebenist. Tatsächlich kann man aber auch umgekehrt zu e<strong>in</strong>er gegebenen Ordnungsrelatione<strong>in</strong>e Menge von <strong>Defaults</strong> konstruieren (unter den hier zugrundeliegenden Endlichkeitsannahmen).Das bedeutet, daß beliebige Ordnungsrelationen durch <strong>Defaults</strong> beschriebenwerden können:Lemma 5.1.3: Zu jeder partiellen Ordnung ≺ auf den Herbrand-Interpretationen gibtes e<strong>in</strong>e Menge ∆ von <strong>Defaults</strong>, so daß ≺ = ≺ ∆ .Beweis: Für jedes Herbrandmodell I sei δ I := th ( {I} ∪ {I ′ ∈ I Σ | I ′ ≺ I} ) . Dann sei diezu konstruierende Menge von <strong>Defaults</strong>: ∆ := {δ I | I ∈ I Σ }. Diese <strong>Defaults</strong> s<strong>in</strong>d variablenfreieFormeln, es gilt also ∆ ∗ = ∆.

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