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Defaults in deduktiven Datenbanken

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Kapitel 6Berechnung von AntwortenIn diesem Kapitel sollen nun Algorithmen für die Anfrageauswertung entwickelt werden.Im Unterschied zu den aus der Literatur bekannten Verfahren werden hier allgeme<strong>in</strong>eKlauseln und benutzerspezifizierbare <strong>Defaults</strong> zugelassen (anstelle von Hornklauseln mitimpliziter Negation).Für die Semantik der <strong>Defaults</strong> werden drei Alternativen betrachtet, die den verschiedenenVorgehensweisen bei mehreren Extensionen entsprechen: Die m<strong>in</strong>imale Modelle“-”Semantik ist äquivalent zum skeptischen Ansatz, die vorsichtige CWA ist gerade dervorsichtige Ansatz und der leichtgläubige Ansatz wird als Unterprogramm benötigt.In der Literatur s<strong>in</strong>d im wesentlichen zwei Klassen von Verfahren zur Anfrageauswertungvorgeschlagen worden: Die bottom-up“ Verfahren werden bei <strong>deduktiven</strong> <strong>Datenbanken</strong>verwendet, top-down“ Verfahren <strong>in</strong> der logischen Programmierung. Beide””Vorgehensweisen haben ihre Vorteile: bottom-up“ Verfahren s<strong>in</strong>d mengenorientiert und”kommen daher ohne Doppelarbeit aus, top-down“ Verfahren gehen zielgerichtet vor und”vermeiden überflüssige Arbeit.E<strong>in</strong>e Verallgeme<strong>in</strong>erung dieser Verfahren auf allgeme<strong>in</strong>e Klauseln ist nicht schwer:Wenn man sich <strong>in</strong> der Literatur zum automatischen Beweisen“ umsieht, stellt man fest,”daß das bottom-up“ Verfahren e<strong>in</strong> Spezialfall der positiven Hyperresolution ist, während”die SLD-Resolventenmethode von Prolog auf der OL-Resolution basiert. Allerd<strong>in</strong>gs mußfür die Hyperresolution noch e<strong>in</strong>e mengenorientierte Implementierung entwickelt werden,und bei der OL-Resolution s<strong>in</strong>d noch Überlegungen zur Term<strong>in</strong>ierung anzustellen.Mehr Mühe machen die allgeme<strong>in</strong>en (benutzerspezifizierbaren) <strong>Defaults</strong>. Natürlichkönnte man im Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>fach die maximalen Extensionen konstruieren, aber diesesVerfahren würde zu e<strong>in</strong>em enormen Aufwand führen. E<strong>in</strong>er der Gründe, <strong>Defaults</strong> e<strong>in</strong>zuführen,war ja gerade die Speicherplatz-Ökonomie, da die Anzahl der angenommenenDefault-Ausprägungen die der nicht angenommenen bei weitem übersteigt.Statt dessen werden hier Begründungen“ für Antworten berechnet, also Mengen von”<strong>Defaults</strong>, die zur Rechtfertigung e<strong>in</strong>er Antwort nötig s<strong>in</strong>d. Es ist dann natürlich nochzu überprüfen, ob die entsprechenden <strong>Defaults</strong> wirklich angenommen werden können.Dies geschieht, <strong>in</strong>dem widersprechende Begründungen“ berechnet werden, also Konflikte,”an denen die betrachteten <strong>Defaults</strong> beteiligt s<strong>in</strong>d. Insgesamt hat man also e<strong>in</strong>en sehr125

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