Defaults in deduktiven Datenbanken
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6.2. TOP-DOWN 165<strong>in</strong>konsistent ist. Es gilt l(δ ′ j ) < l(δ i), denn wegen δ i ∈ E wäre δ i sonst <strong>in</strong> dem als konsistentbekannten Anteil. Damit wäre die Eigenschaft von ”stabiler Extension“ aber für δ i undˆD i := {δ ∈ E | l(δ) ≤ l(δ ′ j)} ∪ {δ ′ j}verletzt.✷Stabile Extensionen kann man nun mit dem skeptischen Beweiser berechnen, und zwarruft man ihn mit der bisherigen stabilen Extension auf und versucht die Negation desneuen <strong>Defaults</strong> δ zu beweisen, wobei nur <strong>Defaults</strong> mit echt kle<strong>in</strong>erem l-Wert verwendetwerden dürfen (deswegen term<strong>in</strong>iert die Rekursion). Falls der skeptische Beweis nungel<strong>in</strong>gt, so kann δ natürlich nicht angenommen werden. Andernfalls betrachtet man diebei der Fallunterscheidung erzeugten partiellen Extensionen, <strong>in</strong> denen ke<strong>in</strong> leichtgläubigerBeweis von ¬δ möglich war. Sie bilden zusammen mit δ e<strong>in</strong>e stabile Extension.Der günstigste Zeitpunkt für die Prüfung der <strong>Defaults</strong>Oben wurde erläutert, daß es e<strong>in</strong> wesentlicher Vorteil der hier angegebenen Methode ist,die Anwendbarkeit der <strong>Defaults</strong> so früh wie möglich zu testen, und diesen Test nicht aufe<strong>in</strong>e zweite Phase zu verschieben. Allerd<strong>in</strong>gs ist dies nicht immer der günstigste Zeitpunkt.Dies sei an der Regelp ← ¬q ∧ rerläutert. Wenn die Überprüfung des <strong>Defaults</strong> ¬q sehr aufwendig ist und wenn der Beweisvon r sehr schnell fehlschlägt, dann ist es natürlich günstiger, zuerst den Beweis von r zuversuchen: Da dies fehlschlägt, braucht man den Default nicht mehr zu überprüfen. Eskann allerd<strong>in</strong>gs auch die umgekehrte Situation e<strong>in</strong>treten, daß der Default schnell widerlegtwird, während der Beweis von r sehr aufwendig ist. In diesem Fall hätte man den Defaultzuerst testen sollen.Der richtige Zeitpunkt für die Überprüfung der <strong>Defaults</strong> ist also anwendungs-abhängig.Die hier angegebene Methode kann aber leicht so verallgeme<strong>in</strong>ert werden, daß der <strong>Datenbanken</strong>twerfersteuern kann, wann die <strong>Defaults</strong> überprüft werden (<strong>in</strong>nerhalb der Regelnist dies schon jetzt durch die Anordnung der Literale zu steuern). Dagegen s<strong>in</strong>d die<strong>in</strong> [Prz89, G<strong>in</strong>89, BG89] vorgeschlagenen Verfahren <strong>in</strong>härent zweiphasig (erst werden Folgerungenunter Verwendung beliebiger <strong>Defaults</strong> berechnet, dann die Anwendbarkeit der<strong>Defaults</strong> überprüft).