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Defaults in deduktiven Datenbanken

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98 KAPITEL 5. SEMANTIK VON DEFAULTSBeweis: Zunächst sei festgestellt, daß ≺ i wirklich e<strong>in</strong>e (strikte) partielle Ordnung ist ( ∼ = ∆ ∗jund ≺ ∆i s<strong>in</strong>d beide transitiv, und ≺ ∆i ist irreflexiv).• ”⊆“: Sei I ∈ m<strong>in</strong> (∆,l) (I). Angenommen I ∉ m<strong>in</strong> ≺i (. . .), aber I ∈ m<strong>in</strong> ≺i−1 (. . .). Danngibt es also e<strong>in</strong> Modell I ′ mit I ′ ≺ i I. Nach der Def<strong>in</strong>ition der beiden Ordnungsrelationenfolgt sofort, daß I ′ ≺ (∆,l) I im Widerspruch zur M<strong>in</strong>imalität von I.• ⊇“: Sei I ∉ m<strong>in</strong> ” (∆,l) (I). Also gibt es I ′ mit I ′ ≺ (∆,❁) I. Sei i die m<strong>in</strong>imale Stufe, auf dersich die beiden Modelle unterscheiden. Falls I ∉ m<strong>in</strong> ≺i−1 (. . .), ist nichts mehr zu zeigen.Sonst ist aber auch I ′ ∈ m<strong>in</strong> ≺i−1 (. . .), und nach der Konstruktion gilt I ′ ≺ i I. ✷Natürlich kann man die Ordnungsrelationen ≺ i auch durch <strong>Defaults</strong> spezifizieren. Manwählt dazu etwa ∆ ′ i := ∆ 1 ∪· · ·∪∆ i . Zwei auf niedrigerer Stufe nicht-äquivalente Modelles<strong>in</strong>d dann nicht mehr vergleichbar.Iterative Konstruktionen von Modellen s<strong>in</strong>d für stratifizierte logische Programme üblich,siehe etwa [ABW88, Llo87]. Dort treten die hier festgestellten Schwierigkeiten nicht auf,weil es immer nur e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imales Modell gibt.Vergleichbar s<strong>in</strong>d sonst noch die <strong>in</strong> [Lif85] vorgeschlagene Methode zur Berechnungder priorisierten Circumscription und die <strong>in</strong> [Bre91] def<strong>in</strong>ierte priorisierte Version vonpreferred subtheories“.”Neu ist der Nachweis der fehlenden Kumulierung und der allgeme<strong>in</strong>e modelltheoretischeAnsatz.Erweiterung auf partiell geordnete <strong>Defaults</strong>Falls die Default-Spezifikation nur e<strong>in</strong>e partielle Ordnung auf den <strong>Defaults</strong> festlegt, kannman die Präferenzrelation auf den Modellen folgendermaßen def<strong>in</strong>ieren:Def<strong>in</strong>ition 5.1.18 (M<strong>in</strong>imale Modelle bei partiell geordneten <strong>Defaults</strong>): Sei ∆e<strong>in</strong>e Menge von <strong>Defaults</strong> und ❁ e<strong>in</strong>e partielle Ordnung auf ∆. Dann sei ≺ (∆,❁) def<strong>in</strong>iertdurchI 1 ≺ (∆,❁) I 2 :⇐⇒ Für alle δ 2 ∈ ∆ ∗ mit I 2 |= δ 2 , I 1 ̸|= δ 2gibt es δ 1 ∈ ∆ ∗ , δ 1 ❁ δ 2 mit I 1 |= δ 1 , I 2 ̸|= δ 1 .Wieder schreibt man m<strong>in</strong> (∆,❁) für m<strong>in</strong> ≺(∆,❁) .Außerdem ist { δ ∈ ∆ ∗ ∣ ∣ I 1 |= δ } ≠ { δ ∈ ∆ ∗ ∣ ∣ I 2 |= δ } .Ausgangspunkt für diese Ordnungsrelation ist natürlich wiederI 1 ≺ ∆ I 2 :⇐⇒ { δ ∈ ∆ ∗ ∣ ∣ I 1 |= δ } ⊃ { δ ∈ ∆ ∗ ∣ ∣ I 2 |= δ } .Ist e<strong>in</strong> Modell bereits nach dieser Ordnungsrelation nicht m<strong>in</strong>imal, so soll es natürlichauch bezüglich der neuen Ordnung nicht m<strong>in</strong>imal se<strong>in</strong>, denn man möchte auf jeden Fallmehr <strong>Defaults</strong> erfüllen, solange man auf ke<strong>in</strong>en verzichten muß. Hat man nun e<strong>in</strong>e Prioritätsrelation❁ auf den <strong>Defaults</strong> festgelegt, so läßt man eventuell e<strong>in</strong>e Verletzung von ”⊃“zu (durch den Default δ 2 ), falls man dafür e<strong>in</strong>en Default höherer Priorität gew<strong>in</strong>nt (δ 1 ).Alternativ kann man die Relation ≺ (∆,❁) auch folgendermaßen def<strong>in</strong>ieren:

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