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Defaults in deduktiven Datenbanken

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Kapitel 1E<strong>in</strong>führungZiel dieser Arbeit ist es, deduktive <strong>Datenbanken</strong> um <strong>Defaults</strong> zu erweitern. Damit ist sieim Zwischenfeld der Theorie von <strong>Datenbanken</strong>, der logischen Programmierung und derkünstlichen Intelligenz e<strong>in</strong>zuordnen.Deduktive <strong>Datenbanken</strong> [Rei78, GMN84, Rei85, Ull88, Ull89] dienen dazu, logischeFormeln abzuspeichern. Die Anfragebeantwortung geschieht dann mit Techniken des automatischenBeweisens. Typischerweise läßt man nur e<strong>in</strong>geschränkte Formeln zu (etwaHornklauseln), so daß die Anfragebeantwortung h<strong>in</strong>reichend effizient möglich ist.<strong>Defaults</strong> [Rei80, Bes88, Bre91] erlauben die Annahme von Formeln, sofern nichtsGegenteiliges bekannt ist. So ist es etwa üblich, bei der Anfragebeantwortung davonauszugehen, daß nicht ableitbare Fakten falsch s<strong>in</strong>d [Rei78, Cla78]. Daher muß man nurdie positive Information explizit repräsentieren, die im allgeme<strong>in</strong>en wesentlich kürzer unde<strong>in</strong>facher zu notieren ist als die gesamte, bei der Anfragebeantwortung zu verwendendeInformation. Außerdem kann man nur so die bewährten relationalen <strong>Datenbanken</strong> als aufatomare Formeln beschränkte deduktive <strong>Datenbanken</strong> verstehen. <strong>Defaults</strong> wurden alsoschon immer <strong>in</strong> <strong>deduktiven</strong> <strong>Datenbanken</strong> verwendet. Dabei waren die zu verwendenden<strong>Defaults</strong> aber fest <strong>in</strong> die Anfragebeantwortung e<strong>in</strong>gebaut, und es handelte sich um dieklassische Annahme von Negationen.Ziel dieser Arbeit ist es, die explizite Angabe beliebiger <strong>Defaults</strong> zu erlauben, undsowohl ihre Semantik zu untersuchen (was ist e<strong>in</strong>e korrekte Antwort?) als auch passendeAntwortalgorithmen anzugeben (wie berechnet man korrekte Antworten?).Damit e<strong>in</strong>her geht die Erweiterung deduktiver <strong>Datenbanken</strong> auf beliebige Klauseln(anstelle der e<strong>in</strong>geschränkten Hornklauseln); denn gerade hier s<strong>in</strong>d explizite <strong>Defaults</strong>besonders wichtig. Läßt man nämlich auch Disjunktionen zu, etwa um unvollständigeInformation darzustellen, so ist die Semantik der impliziten Negation ke<strong>in</strong>eswegs mehrklar [M<strong>in</strong>82, MP84, YH85, GP86, GPP86, BH86, RT88, Dec91]. <strong>Defaults</strong> erlauben dem<strong>Datenbanken</strong>twerfer nun, die gewünschte Art der Negation zu spezifizieren [BL89].<strong>Defaults</strong> s<strong>in</strong>d aber nicht nur für die implizite Negation nützlich, wenn dies auch bisherihre wichtigste Anwendung war. In letzter Zeit wird aber e<strong>in</strong>e Integration von <strong>deduktiven</strong>und objekt-orientierten <strong>Datenbanken</strong> angestrebt [KNN90, KLW90]. Hier kann dieVererbung von Informationen ganz direkt mit <strong>Defaults</strong> formalisiert werden [BL91].1

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