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Defaults in deduktiven Datenbanken

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130 KAPITEL 6. BERECHNUNG VON ANTWORTENterpretation I gibt, <strong>in</strong> der die Fakten falsch und die Regeln wahr s<strong>in</strong>d [CL73] (deswegenheißt e<strong>in</strong>e solche Resolventenmethode auch semantische Resolution“).”Aufgrund der E<strong>in</strong>schränkung, daß Fakten ke<strong>in</strong>e Variablen enthalten sollen, hat manbei positiv und negativ b<strong>in</strong>denden Prädikaten ke<strong>in</strong>e Wahl: I muß die positiv b<strong>in</strong>dendenPrädikate als falsch und die negativ b<strong>in</strong>denden als wahr <strong>in</strong>terpretieren (wenn man beliebigeAxiomenmengen Φ zuläßt). Bei den nicht b<strong>in</strong>denden Prädikaten könnte dagegen e<strong>in</strong>ebeliebige Interpretation gewählt werden. Oben wurden sie zur technischen Vere<strong>in</strong>fachungwie positiv b<strong>in</strong>dende Prädikate behandelt, aber <strong>in</strong> speziellen Fällen könnte e<strong>in</strong>e andereWahl günstiger se<strong>in</strong>. Ziel sollte es dabei se<strong>in</strong>, möglichst viele der vorgegebenen Axiome Φals Fakten behandeln zu können, und nur wenige Regeln zu haben.Datentyp-Prädikate können bei der Regelanwendung gleich ausgewertet werden, daihre Interpretation durch I D e<strong>in</strong>deutig bestimmt ist und die Variablen anderweitig gebundens<strong>in</strong>d.Def<strong>in</strong>ition 6.1.5 (E<strong>in</strong>fache Hyperresolution): Sei Φ F e<strong>in</strong>e Menge von disjunktivenFakten und Φ R e<strong>in</strong>e Menge von Regeln. E<strong>in</strong> disjunktives Faktum ˆϕ heißt aus Φ F ∪ Φ Rmit e<strong>in</strong>facher Hyperresolution direkt ableitbar, wenn es• e<strong>in</strong>e Regel λ H 1 ∨· · ·∨λ H n ← λ B 1 ∧· · ·∧λ B m ∧λ E 1 ∧· · ·∧λ E m ′ ∈ Φ R mit Kopf-Literalen λ H ,Rumpf-Literalen ∼ λ B und auswertbaren Literalen ∼ λ E• e<strong>in</strong>e Grundsubstitution θ für diese Regel, und• disjunktive Fakten der Form λ B i θ ∨ λ C i,1 ∨ · · · ∨ λ C i,k i∈ Φ F (i = 1, . . . , m)gibt, so daß• I D |= λ E j θ für j = 1, . . . , m ′ , und• ˆϕ = λ H 1 θ ∨ · · · ∨ λ H n θ ∨ λ C 1,1 ∨ · · · ∨ λ C 1,k 1∨ · · · ∨ λ C m,1 ∨ · · · ∨ λ C m,k m.Def<strong>in</strong>ition 6.1.6 (ableitbar): E<strong>in</strong> disjunktives Faktum ˆϕ heißt aus Φ F ∪ Φ R mite<strong>in</strong>facher Hyperresolution ableitbar, wenn für ˆΦ 0 := Φ F ,ˆΦ i := ˆΦ i−1 ∪ { ˆϕ ′ | ˆϕ ′ ist aus ˆΦ i−1 ∪ Φ R direkt ableitbar}und e<strong>in</strong> i ∈ IN gilt: ˆϕ ∈ ˆΦ i .Es ist jetzt die Korrektheit und Vollständigkeit dieser Resolventenmethode zu zeigen. ImGegensatz zur üblichen Vollständigkeitsaussage [CL73], die sich nur auf die leere Klauselbezieht, wird hier die Vollständigkeit für m<strong>in</strong>imale disjunktive Fakten benötigt.Es sei noch daran er<strong>in</strong>nert, daß bei e<strong>in</strong>gebauten Prädikaten aus P D natürlich auchbei der logischen Folgerung nur solche Modelle betrachtet werden, die mit I D kompatibels<strong>in</strong>d. So gilt etwa ∅ ⊢ (2 = 1 + 1).Lemma 6.1.7:Ist ˆϕ mit e<strong>in</strong>facher Hyperresolution aus ¯Φ ableitbar, so gilt ¯Φ ⊢ ˆϕ.Beweis: Dies ergibt sich ganz direkt mit vollständiger Induktion über der Länge der Ableitung,d.h. über dem Index i von ˆΦ i . Hat man e<strong>in</strong> Modell der verwendeten disjunktiven Fakten, dasaußerdem die Regel und die auswertbaren Literale erfüllt, so muß dieses Modell natürlich auchdas abgeleitete disjunktive Faktum erfüllen.✷

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