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Defaults in deduktiven Datenbanken

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8 KAPITEL 1. EINFÜHRUNGNatürlich können hier nur e<strong>in</strong>ige Grundlagen entwickelt werden, da es bis zum skizziertenZiel vermutlich noch e<strong>in</strong> weiter Weg ist.Konkret werden hier zwei Algorithmen vorgeschlagen: Der erste ist der bottom-up“”Methode der Anfrageauswertung <strong>in</strong> <strong>deduktiven</strong> <strong>Datenbanken</strong> recht ähnlich, <strong>in</strong>sbesonderegeht er also mengenorientiert vor und vermeidet dadurch Mehrfacharbeit. Im Gegensatzzur klassischen bottom-up“ Methode arbeitet er aber mit allgeme<strong>in</strong>en Klauseln und”expliziten <strong>Defaults</strong>.Der zweite Algorithmus ist e<strong>in</strong> top-down“ Beweiser, arbeitet also zielgerichtet. Er”weist gewisse Ähnlichkeiten zur SLDNF-Resolventenmethode von Prolog auf. In der Literaturgibt es schon e<strong>in</strong>ige vergleichbare Algorithmen [Prz89, G<strong>in</strong>89, BG89]. Der hier vorgeschlageneAnsatz hat den Vorteil, die Anwendbarkeit der <strong>Defaults</strong> so früh wie möglichzu testen (entsprechend der Auswertung der Negationen <strong>in</strong> Prolog). Dies ist auch nötig,um disjunktive Antworten berechnen zu können, denn diese Antworten können geradedurch Fallunterscheidungen bei den <strong>Defaults</strong> zustande kommen. Außerdem ist der hierangegebene Algorithmus auch auf die vorsichtige CWA“ anwendbar, und es wird skizziert,wie er sich auf partiell geordnete <strong>Defaults</strong> erweitern läßt.”Von dem top-down“ Ansatz gibt es schon erste Implementierungen [Ern92, Bra92a],”e<strong>in</strong>e Implementierung des bottom-up“ Verfahrens ist momentan <strong>in</strong> der Entstehung begriffen[Bri92]. E<strong>in</strong>e Untersuchung anderer nichtmonotoner Beweissysteme [DDFM90]”zeigt, daß solche Implementierungen dr<strong>in</strong>gend nötig s<strong>in</strong>d, denn bisher sche<strong>in</strong>t die Praxish<strong>in</strong>ter der Theorie doch deutlich zurück zu se<strong>in</strong>.Gliederung der ArbeitIm Kapitel 2 werden Grundbegriffe verallgeme<strong>in</strong>erter deduktiver <strong>Datenbanken</strong> e<strong>in</strong>geführt.Es werden dabei häufig auch Alternativen diskutiert, um den hier verfolgten Ansatz <strong>in</strong>e<strong>in</strong>en größeren Rahmen e<strong>in</strong>zubetten. Für die Semantik der <strong>Defaults</strong> wird der Begriff derVervollständigung mit drei äquivalenten Formalisierungen e<strong>in</strong>geführt. Die Frage, welcheVervollständigungen e<strong>in</strong>er gegebenen Menge von <strong>Defaults</strong> zugeordnet werden soll, istgerade der Gegenstand späterer Untersuchungen.Kapitel 3 enthält e<strong>in</strong>ige Anwendungsbeispiele für <strong>Defaults</strong> aus den drei Bereichenimplizite Negation, Vererbung <strong>in</strong> objekt-orientierten Ansätzen und Semantik von Änderungsoperationen.Damit soll motiviert werden, daß <strong>Defaults</strong> <strong>in</strong> <strong>deduktiven</strong> <strong>Datenbanken</strong>und ihren Erweiterungen nützlich s<strong>in</strong>d. Außerdem wird klar werden, daß es mehr als e<strong>in</strong>evernünftige Semantik von <strong>Defaults</strong> gibt, so daß also e<strong>in</strong>e echte Auswahl möglich ist, diee<strong>in</strong>en genaueren Vergleich erfordert.In Kapitel 4 werden zunächst abstrakt alle denkbaren Semantiken von <strong>Defaults</strong> betrachtet,und e<strong>in</strong>ige Anforderungen an vernünftige Semantiken aufgestellt. So wird manetwa wünschen, daß typische Ableitungsregeln der logischen Folgerung gültig bleiben.Auch gibt es e<strong>in</strong>ige unstrittige Eigenschaften für die Berücksichtigung von <strong>Defaults</strong>.In Kapitel 5 werden dann im wesentlichen zwei Semantiken für <strong>Defaults</strong> vorgeschlagen,die m<strong>in</strong>imale Modelle“-Semantik und die vorsichtige CWA“. Es werden die Eigenschaf-” ”

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