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Defaults in deduktiven Datenbanken

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26 KAPITEL 2. DEDUKTIVE DATENBANKENDef<strong>in</strong>ition 2.1.28 (Bereichsbeschränkte Klausel): E<strong>in</strong>e Klausel heißt bereichsbeschränktgenau dann, wenn jede vorkommende Variable auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em negativen Literalmit positiv b<strong>in</strong>dendem Prädikat vorkommt oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em positiven Literal mit negativb<strong>in</strong>dendem Prädikat.Auch hier kann man e<strong>in</strong>e Verträglichkeit mit der Umrechnung von Formeln <strong>in</strong> Klauselmengenzeigen, d.h. e<strong>in</strong>e bereichsbeschränkte Formel liefert e<strong>in</strong>e Menge bereichsbeschränkterKlauseln.2.2 Intendierte ModelleDas Ziel e<strong>in</strong>er jeden Datenbank ist natürlich, Anfragen zu beantworten. Dazu muß dieDatenbank über e<strong>in</strong> mathematisches Modell des Bereichs verfügen, aus dem die Anfragenstammen können. In dem hier verfolgten Ansatz ist das e<strong>in</strong>e Menge von Interpretationen,die den möglichen Situationen des zu modellierenden Ausschnitts der realen Welt entsprechen.Falls die zur Verfügung stehende Information vollständig ist, wird das bis aufIsomorphie nur e<strong>in</strong>e Interpretation se<strong>in</strong>; s<strong>in</strong>d dagegen gewisse Fakten unbekannt, kann dieDatenbank auch mehrere verschiedene Modelle enthalten.Die Struktur solcher Modelle wird beim <strong>Datenbanken</strong>twurf über e<strong>in</strong>e Signatur Σ bestimmt;der Inhalt wird mit Axiomen und <strong>Defaults</strong> festgelegt, wobei die Semantik der<strong>Defaults</strong> e<strong>in</strong>e Vervollständigung ist. Schließlich gibt es noch Integritätsbed<strong>in</strong>gungen, diedazu dienen, Fehler <strong>in</strong> den Axiomen und <strong>Defaults</strong> zu erkennen.E<strong>in</strong>e deduktive Datenbank besteht also aus den vier Komponenten Signatur, Axiome,Vervollständigung (gegeben durch die <strong>Defaults</strong>) und Integritätsbed<strong>in</strong>gungen. Diese legenzusammen die Menge der <strong>in</strong>tendierten Modelle fest, die e<strong>in</strong> möglichst getreues Abbild derrealen Welt ist und als Grundlage für die Anfragebearbeitung dient.AxiomeDie Fakten und Regeln e<strong>in</strong>er <strong>deduktiven</strong> Datenbank werden hier als Axiome bezeichnet,um sie von den <strong>Defaults</strong> abzusetzen (und um den Begriff Datenbankzustand“ zu vermeiden,s.o.). Sie müssen von den <strong>in</strong>tendierten Modellen auf jeden Fall vollständig erfüllt”werden, während <strong>Defaults</strong> nur partiell, soweit wie möglich erfüllt werden.Es ist allerd<strong>in</strong>gs teilweise e<strong>in</strong>e Stilfrage, was man als Default und was als Axiomnotiert. Im Extremfall könnte man alle angenommenen <strong>Defaults</strong> als Axiom angeben(sofern diese Menge nicht unendlich ist). Dies wäre natürlich sehr unbequem, zeigt aber,daß es nicht angemessen ist, Axiome als den gesicherten“ Anteil des abzuspeichernden”Wissens anzusehen, und <strong>Defaults</strong> nur für unsichere Informationen zu verwenden.Andererseits könnte man auch ganz ohne Axiome auskommen, und die Axiome als<strong>Defaults</strong> (höchster Priorität) formulieren. Dies schlägt etwa Brewka <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Preferred ”Subtheories“ [Bre91] vor. Der Unterschied ist, daß e<strong>in</strong>e Menge von <strong>Defaults</strong> im Gegensatz

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