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Defaults in deduktiven Datenbanken

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2.2. INTENDIERTE MODELLE 31E<strong>in</strong> typisches Beispiel für e<strong>in</strong>e modelltheoretische Vervollständigung ist die Auswahl vonm<strong>in</strong>imalen Modellen bezüglich e<strong>in</strong>er Präferenzrelation ≺ auf I Σ . Auch hier ist die Ordnungaus historischen Gründen ”verkehrt herum“: I 1 ≺ I 2 bedeutet, daß I 1 die <strong>Defaults</strong>besser als I 2 erfüllt. Die ≺-m<strong>in</strong>imalen Elemente der Modellmenge I von Φ erfüllen die<strong>Defaults</strong> dann also am besten (unter den durch Φ gegebenen E<strong>in</strong>schränkungen). DieseArt von Vervollständigungen wird noch ausführlich <strong>in</strong> Kapitel 5 untersucht.Solche Auswahlfunktionen s<strong>in</strong>d natürlich besonders übersichtlich, wenn I Σ endlich ist,was hier durch die Beschränkung auf Herbrand<strong>in</strong>terpretationen und die Signatur aus dentatsächlich vorkommenden Symbolen erreicht wird (s.u.).Dann läßt sich jede Vervollständigung als e<strong>in</strong>e Tabelle beschreiben, <strong>in</strong> der für jedeTeilmenge von I Σ die ausgewählten Modelle angegeben werden. Natürlich ist dies nur fürsehr kle<strong>in</strong>e Signaturen Σ praktisch durchführbar, denn für e<strong>in</strong>e Signatur mit n Aussagenvariablenhat I Σ schon 2 n Elemente (mögliche Interpretationen). Dann gibt es also 2 2nTeilmengen von I Σ , d.h. E<strong>in</strong>gaben I für sel (die nicht-äquivalenten Axiomenmengen Φentsprechen).Wenn die Signatur etwa zwei Aussagenvariablen p und q enthält, so gibt es vier Herbrandmodelle:[pq] (p und q s<strong>in</strong>d wahr), [p¯q] (p wahr, q falsch), [¯pq] (umgekehrt) und [¯p¯q](beide falsch). In der tabellarischen Darstellung s<strong>in</strong>d nun für jede der 16 Teilmengen Ijeweils die <strong>in</strong>tendierten Modelle (sel(I)) mit • und die übrigen Modelle (I − sel(I))mit ◦ gekennzeichnet. Zur besseren Übersicht s<strong>in</strong>d zusätzlich noch Formelmengen Φ mitMod(Φ) = I und comp(Φ) mit Mod ( comp(Φ) ) = sel(I) angegeben, diese s<strong>in</strong>d natürlichnur bis auf Äquivalenz e<strong>in</strong>deutig.So könnte man die m<strong>in</strong>imalen Modelle (siehe Kapitel 5) mit den <strong>Defaults</strong> ¬p und ¬qdurch folgende Tabelle beschreiben:Φ [pq] [p¯q] [¯pq] [¯p¯q] comp(Φ)falsefalse¬p, ¬q • ¬p, ¬q¬p, q • ¬p, q¬p ◦ • ¬p, ¬qp, ¬q • p, ¬q¬q ◦ • ¬p, ¬qp ↔ ¬q • • p ↔ ¬q¬p ∨ ¬q ◦ ◦ • ¬p, ¬qp, q • p, qp ↔ q ◦ • ¬p, ¬qq ◦ • ¬p, q¬p ∨ q ◦ ◦ • ¬p, ¬qp ◦ • p, ¬qp ∨ ¬q ◦ ◦ • ¬p, ¬qp ∨ q ◦ • • p ↔ ¬qtrue ◦ ◦ ◦ • ¬p, ¬q✓ ✏[pq]✒✁ ✁ ✑❆❆✓✁✏ ✓❆[¯pq] [p¯q]✒ ✑ ✒✁ ❆❆ ✁✓ ❆ ✁✏[¯p¯q]✒ ✑✏✑

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