Politikinstrumente zur Effizienzsteigerung von Elektrogeräten und ...

102 UBA-TEXTE 20/2006AufwandAbstimmungsbedarf vorab, was technisch und wirtschaftlich sinnvoll machbar ist.Schließlich Umstellungsbedarf bei den Abrechnungs-, Statistik- und EDV-abteilungen der Energieversorgungsunternehmen.Durch eine Integration dieser vorgeschlagenen Veränderungen in die sowieso anstehenden Umstellungenmit Blick auf die nötigen Angaben zur Stromherkunft lässt sich der Aufwand verringern.Aktuell besteht bei den EVUs die Tendenz, den Aufwand für die Stromablesung zu minimieren, sei es durch dasSelbstablesen und Übermittlung durch die Kunden oder durch neue technische Möglichkeiten einer Fernauslesungder Messgeräte. Im Saldo sollte der Aufwand nach erfolgter Umstellung dann selbst unter Berücksichtigungder o.g. Empfehlungen kaum größer sein.HemmnisseWenn eine solche weitergehende Verpflichtung zur Verbrauchsabrechnung und –rückmeldung für alle abrechnendenEVUs eingeführt wird, gibt es keine Wettbewerbsverzerrungen, die als Hemmnis gelten könnten.AkteureFederführung: BMWAMitwirkung: EVUs, Verbraucherverbände, WissenschaftErforderliche Handlungsschritte• Evtl. wird in Modellprojekten vorab zu klären sein: Was ist (technisch, wirtschaftlich) machbar und zudem effektiv?• Einführung von bundesweit einheitlichen Standards zur Kundeninformation in Verbindung mit Stromrechnungenmit Gewährung einer Übergangsfrist zur Integration bei den EVUs.• Rechtlich wären diese Standards im EnWG (oder Verordnungen, wie der Allgemeinen Versorgungsbedingungenfür die Stromversorgung (AVBELTV)) zu verankern.DringlichkeitZunächst sollten Modellprojekt durchgeführt werden. Die Dringlichkeit in der bundesweiten Umsetzung wird imVergleich zu anderen Instrumenten dieses Katalogs als mittel eingeschätzt, da diejenigen Instrumente prioritärumgesetzt werden sollten, die bei Multiplikatoren und Strukturen ansetzen.Hinweise• Der EU-Richtlinienentwurf zur Endenergieeffizienz (KOM(2003) 739 endgültig) befasst sich mit der „Erfassungund informativen Abrechnung des Energieverbrauches“. § 13 fordert von den Mitgliedsstaaten u.a.:- Vergleich mit einem Durchschnittsverbraucher von Energie derselben Kategorie- Kontaktangaben inkl. Internetadressen zur Information über Energiedienstleistungen und technischeSpezifikationen von Energie verbrauchenden Geräten.• In einem deutschen Projekt wurden die Möglichkeiten zur verbesserten Informationsvermittlung über einpersonalisiertes Internetportal inkl. Verbrauchsanalyse für Stadtwerkekunden erprobt /IZES 2003/.• In den Niederlanden laufen parallel zu dieser Studie Untersuchungen, welche verbesserten Rückmeldungsmöglichkeitensich durch neue, elektronische Mess- und Abrechnungssysteme realisieren lassen. DieErgebnisse lagen zum Redaktionsschluss dieser Studie noch nicht vor /Auskunft von NOVEM/.