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Politikinstrumente zur Effizienzsteigerung von Elektrogeräten und ...

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UBA-TEXTE 20/2006 125InstrumentenempfehlungenDie vorhandenen Aktivitäten <strong>und</strong> Instrumente stellen eine Basis dar, auf der ein Gesamtinstrumentenpaketaufgebaut werden kann. Um auf dem Markt in der Breite zu deutlich verringertenLeerlaufverlusten zu gelangen, wird hier folgende abgestufte Strategie empfohlen:Als Basisschritte gelten:a) Im Rahmen der geplanten EuP-Richtlinie der EU soll explizit vorgesehen werden,dass gesetzliche Mindeststandards für die Leerlaufverluste vordringlich geschaffenwerden. Dafür setzt sich die B<strong>und</strong>esregierung auf EU-Ebene ein.b) Auf der Basis der aktuellen Untersuchung <strong>zur</strong> Kennzeichnungspflicht <strong>von</strong> Leerlaufverlustendes ISI sollen in einem Forschungsvorhaben die Techniken in Teilgruppen unterteiltwerden, für welche Geräteklassen Mindesteffizienzstandards für den Leerlaufsinnvoll definierbar sind. Es sollen Empfehlungen entwickelt werden, wo Grenzwertegesetzt werden könnten, ohne die technische Funktionsfähigkeit zu gefährden, ohneeine Monopolsituation auf Herstellerseite hervor<strong>zur</strong>ufen <strong>und</strong> ohne übertriebene Mehrkosten<strong>und</strong> damit Gerätepreise zu verursachen. Hierzu zählen auch Vorgaben, fürwelche Geräte ein „Hart-Aus-Schalter“ 44 an der Frontseite der Geräte zwangsweisevorzusehen ist. Zudem werden Normungs-Standards <strong>zur</strong> Angabe <strong>von</strong> Leerlaufverlustenentwickelt, soweit das nicht schon durch die Norm E DIN IEC 62301 (Messung<strong>von</strong> Leerlaufverlusten) abgedeckt ist.c) Die Hersteller werden verpflichtet, auf dieser Basis standardisierte Angaben zu ihrenGeräten zu veröffentlichen (z.B. in der Energy-Star-, Homespeed- oder GEEA-Datenbank) <strong>und</strong> zudem bei den Geräten selbst zu deklarieren. Auf diese Weise sollenzumindest interessierte Kreise die Möglichkeit haben, diese Informationen für ihreEntscheidungen oder für Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen. Optimal wäre es, eine solcheVerpflichtung auf EU-Ebene zu erreichen (z.B. in der geplanten EuP-Richtlinie).d) Die B<strong>und</strong>esregierung verpflichtet sich, im Rahmen ihrer Beschaffung ab einem bestimmtenDatum nur noch Geräte anzuschaffen, die die Mindesteffizienzkriterien (s.unter b) für den Leerlauf erfüllen. Sie folgt damit dem Beispiel der US-amerikanischenB<strong>und</strong>esbehörden.e) Die B<strong>und</strong>esregierung setzt sich dafür ein, dass die vorgeschlagenen Mindesteffizienzkriterienin bestehende freiwillige Kennzeichnungsprogramme als Kriterien einfließen(Blauer Engel, Energy Star, etc.).Die Einführung der EU-weiten gesetzlichen Mindeststandards gemäß Empfehlung a) kannggf. in einem zweistufigen Prozess angegangen werden.I. In Verhandlungen auf internationaler Ebene (zumindest also durch die EU mit den Herstellern)werden freiwillige Selbstverpflichtungen mit den Herstellern angestrebt, diedie Einhaltung der unter a) ermittelten Mindesteffizienzgrenzwerte zum Ziel haben.Sollten solche Vereinbarungen zustande kommen, könnte die B<strong>und</strong>esregierung unterstützendmit Marketingaktivitäten auch zum Leerlauf aktiv werden in Kooperation mit44 „Hart-Aus-Schalter“ bezeichnen Schalter, die das Gerät <strong>und</strong> sein Netzteil tatsächlich vom Netztrennen, ohne das Leerlaufverluste verbleiben. Bei modernen LCD-Fernsehern werden z.B. dieNetzteile aus Design <strong>und</strong> Platzgründen nicht mehr ins Gerät selbst integriert, sondern extern in derStromzuführung platziert. Damit wird die vollständige Trennung vom Netz per Schalter erschwert.Dieser, auch bei anderen Gerätegruppen anzutreffenden Strategie soll mit dem obigen Vorschlagentgegengewirkt werden.

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