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Politikinstrumente zur Effizienzsteigerung von Elektrogeräten und ...

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154 UBA-TEXTE 20/20068.3.3 Diskussion verschiedener Strategien spezifischerEnergieeffizienzkennzeichen8.3.3.1 Energy Star: Ein Qualitätskennzeichen?Der Arbeitsplan der EU vom September 2003 zum Energy-Star-Programm nennt drei Zieledes Energy-Star-Programmes /EU 2003e/:a) Das primäre Ziel ist es, den Verbrauchern dabei zu helfen, energieeffiziente Bürogerätezu identifizieren....b) Das zweite Ziel ist, ein Bewusstsein für den Energieverbrauch <strong>von</strong> Bürogeräten beiden Anwendern zu erzeugen...c) Das dritte Ziel besteht darin, einen weltweiten Mindesteffizienzstandard für Bürogerätezu setzen.Die Ziele a) <strong>und</strong> c) enthalten einen Zielkonflikt: Durch die weltweite Rücksichtnahme, diedurch das dritte Ziel <strong>und</strong> die Art des Prozederes nötig ist, wird das Erreichen des ersten (<strong>und</strong>ursprünglich PRIMÄREN) Zieles erschwert bzw. unmöglich gemacht. Nicht umsonst empfiehltdie Internationale Energieagentur 21 in einer Studie für Haushaltsgeräte, die Mindeststandardsetzung<strong>und</strong> die Kennzeichnung effizientester Geräte als zwei verschiedene Instrumenteanzusehen <strong>und</strong> auch entsprechend auszugestalten /IEA 2003/. Auch wenn dieseEmpfehlung dort zunächst für Haushaltsgeräte gilt, ist der Analogieschluss auf Bürogeräteplausibel, wie auch die tatsächlichen Erfahrungen mit dem Energy-Star-Programm in Europazeigen.Es wird <strong>von</strong> verschiedenen Seiten bemängelt, dass das Energy-Star-Kennzeichen der amerikanischenUmweltschutzbehörde EPA 22 in seinen Spezifikationen zu anspruchslos sei, ummit seiner Hilfe eine Qualitätskennzeichnung der marktbesten Geräte zu gewährleisten 23, 24 .Auf das Problem der zu langsamen Anpassung der Spezifikationen bezieht sich die Hauptkritikam Energy Star: Die Anpassung geht nicht schnell genug, um den Anspruch zu erfüllen,wirklich nur die besten Geräte auf dem Markt zu kennzeichnen. In der bisher umfassendstenStudie in Europa wurde festgestellt, dass in den Gerätekategorien Monitore, Drucker, Kopiergeräte<strong>und</strong> Mehrzweckgeräte über 70 % der am österreichischen Markt verfügbaren Modelledie Energy-Star-Kennzeichnung tragen /E.V.A. 2002/. Im Bereich der Monitore werdendort zu annähernd 90 % Energy-Star-Geräte angeboten. Aufgr<strong>und</strong> vergleichbarer Marktstrukturenkann man <strong>von</strong> vergleichbaren Ergebnissen für Deutschland ausgehen.21 IEA: International Energy Agency22 EPA: Environmental Protection Agency23 Wie der B<strong>und</strong>esrat in seinem Vorschlag einer Verordnung <strong>zur</strong> Gerätekennzeichnung vom7. 4. 2000 festgestellt hat, gibt es Gerätetypen, bei denen 80 % der auf dem Markt befindlichen Gerätedie Energy-Star-Spezifikationen erfüllen /B<strong>und</strong>esrat 2000/. Ein geeigneter Maßstab wäre etwadie Zugehörigkeit <strong>zur</strong> Gruppe der 25 % der sparsamsten Geräte, so der B<strong>und</strong>esrat, wie es beispielsweisebeim GEEA-Kennzeichen der Fall ist.24 So die Änderungsvorschläge des Europaparlamentes vom 01.02.01 zum Vorschlag der EuropäischenKommission für eine Verordnung <strong>zur</strong> Umsetzung des Energy-Star-Programmes in der EuropäischenGemeinschaft. Das Europaparlament nannte die Zustimmung zu dem US-Programm einenKompromiss, aufgr<strong>und</strong> dessen allein nicht unbedingt Fortschritte im Bereich der Energieeffizienz<strong>von</strong> Büro- <strong>und</strong> Kommunikationsgeräten zu erwarten seien /UBA 2002/.

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