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Politikinstrumente zur Effizienzsteigerung von Elektrogeräten und ...

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72 UBA-TEXTE 20/2006b) EinsparzielGleichberechtigt neben dem aufgeführten Verbrauchsziel soll es eine Zielvorgabe geben, wie viel elektrischeEnergie durch spezifische Stromeffizienzinstrumente <strong>und</strong> -programme eingespart werden sollen. Hierbei geht esdarum, ein Ziel für zielgruppen- <strong>und</strong>/oder technologiespezifische Energieeffizienzprogramme <strong>und</strong> -instrumentezu definieren 8 <strong>und</strong> durch einen Bottom-Up-Ansatz zu kontrollieren 9 . Das Prinzip ist in dem Entwurf <strong>zur</strong> EU-Energieeffizienz- <strong>und</strong> Dienstleistungsrichtlinie detailliert festgehalten /Europäische Kommission 2003 10 /. In leichterAbwandlung schlagen wir vor, dass sich Deutschland das Ziel setzen sollte, durch solche Programme in denSektoren Haushalte <strong>und</strong> Kleinverbrauch 15 TWh bis zum Jahr 2010 einzusparen. Das entspricht 6 % des durchschnittlichenStromverbrauches in diesen Sektoren der Vorjahre 1998 bis 2002 11 <strong>und</strong> 10 Mio. Tonnen CO 2 -Äquivalent pro Jahr.Die Zielerreichung unter b) trägt damit einen Teil <strong>zur</strong> Zielerreichung unter a) bei. Beide Ansätze sind parallelgleichberechtigt nötig, da einerseits auf Makro-Ebene eine Gesamtsteuerung angepeilt wird, die auch die Effekteder Querschnittsinstrumente mit aufgreift <strong>und</strong> die strikten Klimaschutzziele nicht aus den Augen verliert. 12 Andererseitsmüssen auf der Ebene einzelner Programme <strong>und</strong> Instrumente hinreichend detaillierte Erhebungen <strong>und</strong>ein Monitoring stattfinden müssen, um überhaupt die Zielerreichung ex ante prognostizieren <strong>und</strong> ex post nachweisenzu können. Nur aus einer Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisevaluierung einzelner <strong>Politikinstrumente</strong> kann zudem fürzukünftige Steuerungen gelernt werden.Wirkungsansatz / InstrumentenkategorieSelbstverpflichtung (auf politischer Ebene)ZielgruppePrimär Politik <strong>zur</strong> SelbstverpflichtungFlankierende Instrumente <strong>und</strong> AktivitätenAlle Instrumente dieses InstrumentenpaketesAufwandZu a): Die Indikatoren <strong>und</strong> die dafür benötigten statistischen Daten liegen (bisher) hinreichend vor. Die Zielformulierungenfür den Sektor „Kleinverbrauch“ müssten branchenspezifisch noch weiter differenziert werden.Zu b): Auch hierzu liegen die konkreten Regeln <strong>zur</strong> Ausgestaltung der Zielsetzung schon durch den o.g. EU-Richtlinienentwurf vor.(zum Aufwand für das Controlling der Zielerreichung: s. unter Nr. 3 „Monitoring der Stromeffizienzpolitik <strong>und</strong> Evaluierungder Instrumente“).HemmnisseDie Notwendigkeit, neben dem genannten Top-Down-Ansatz auch einen Bottom-Up-Ansatz zu verfolgen, stößtin Deutschland trotz der positiven Erfahrungen in anderen EU-Ländern häufig noch auf Bedenken, dass damiteine zu starke Bürokratisierung <strong>und</strong> ein zu hoher Aufwand <strong>zur</strong> Verifizierung verb<strong>und</strong>en wäre. Die Erfahrungenaus anderen EU-Ländern zeigen, dass dem nicht so sein muss.AkteureBMU, BMWA <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estagFortsetzung: s. nächste Seite8vgl. hierzu die folgenden Abschnitte ab 0 (Zielgruppenspezifische Instrumente)9Der Bottom-Up-Ansatz formuliert im Gegensatz zum Top-Down-Ansatz keinen Grenzwert für denGesamtverbrauch, sondern eine Stromverbrauchseinsparung im Vergleich zum Status Quo oderzum Trend. Dabei werden die Stromeinsparungen durch ein Politikinstrument aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> <strong>Effizienzsteigerung</strong>endurch Einzelmaßnahmen ermittelt <strong>und</strong> dann die Einsparungen durch die einzelnen<strong>Politikinstrumente</strong> zum Wert für die Gesamteinsparung aufaddiert („bottom-up“).10 Europäische Kommission: Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlamentes <strong>und</strong> desRates <strong>zur</strong> Endenergieeffizienz <strong>und</strong> zu Energiedienstleistungen (KOM(2003) 739 endgültig); Brüssel,den 10. 12. 200311 entspricht etwa der Zielformulierung im EU-Richtlinienvorschlag <strong>von</strong> 1%/Jahr12 Zur Erreichung der Klimaschutzziele (wie im Titel der Studie vermerkt) reicht das Einsparziel alleinnicht aus, da damit keine hinreichende Gesamtbetrachtung möglich ist. Es könnten z.B. 10 % eingespartwerden durch Effizienzprogramme (= Einsparziel erfüllt) <strong>und</strong> trotzdem der Stromverbrauchpro Person um 15 % steigen, z.B. durch Einsatz neuer, ineffizienter Geräte, die nicht durch Effizienzprogrammeabgedeckt <strong>und</strong> deshalb auch nicht im Monitoring mit drin wären (= Klimaschutzzielnicht näher gekommen).

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