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Politikinstrumente zur Effizienzsteigerung von Elektrogeräten und ...

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UBA-TEXTE 20/2006 15Ausblick / ForschungsbedarfDer Einsatz neuer, stärker an marktwirtschaftlichen Prinzipien orientierter Instrumente, stellteinen weiteren Ansatzpunkt für künftige Entwicklungen dar. Mit dem CO 2 -Emissionshandelwurde dieser Weg im Jahre 2005 in der EU eingeschlagen. Die hierdurch für die Endk<strong>und</strong>enin Haushalten <strong>und</strong> Gewerbe zu erwartenden Preissignale dürften jedoch zu gering ausfallen,als dass dadurch allein ausreichende Motivationen <strong>zur</strong> Ausschöpfung der Stromeffizienzpotentialegeschaffen würde 19 . An dieser Stelle muss erneut darauf hingewiesen werden, dassnur selten betriebswirtschaftliche Hemmnisse <strong>zur</strong> Ausschöpfung der Potentiale bestehen,sondern Informations- <strong>und</strong> strukturelle Defizite vorliegen, die zu erhöhten Transaktionskostenbei der Umsetzung führen, welche durch begleitende Effizienzinstrumente <strong>und</strong> -programmebeseitigt werden müssen.Aber auch die Durchführung solcher Programme stellt für die am Emissionshandel beteiligtenIndustrie- <strong>und</strong> Energieunternehmen eben aufgr<strong>und</strong> solcher Transaktionskosten (noch)keine wirtschaftliche Alternative zu Effizienzmaßnahmen an den eigenen Anlagen dar. Sonstgäbe es mittlerweile Ansätze für solche privatwirtschaftlich organisierten Programme, wie siein diesem Gutachten als Aufgaben für einen staatlichen Stromeffizienzfonds vorgeschlagenwerden. Von daher muss das Instrument des EU-Emissionshandels auf absehbare Zeitdurch die hier vorgestellten Instrumente ergänzt werden.Inwieweit ein vergleichbarer Einsatz <strong>von</strong> handelbaren Energieeffizienzzertifikaten (häufig als„weiße Zertifikate“ bezeichnet) einen geeigneten Ansatz <strong>zur</strong> Erschließung <strong>von</strong> Effizienzpotentialenauf der Ebene der sehr inhomogenen Gruppe der Endverbraucher darstellt, ist nochnicht hinreichend nachgewiesen. Wir sehen hier noch Forschungsbedarf, bevor ein solchesInstrument als wegweisend oder ergänzend für Deutschland oder sogar Europa empfohlenwerden kann. Die noch zu klärenden Fragen umfassen u.a. die Standardisierbarkeit der Zuweisungsregelnfür durchgeführte Effizienzmaßnahmen sowie die Höhe der zu erwartendenTransaktionskosten, jeweils auch in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Marktebene, die zum Nachweisder Umsetzung <strong>von</strong> Einsparzielen verpflichtet wird (Endverbraucher, Energiedienstleister,Elektrogerätehandel, etc.). Der dazu nötige Forschungsbedarf erlaubte keine ausreichendeBehandlung dieses Ansatzes innerhalb dieses Forschungsprojektes.Zudem gibt es weitere offene Fragen zu einzelnen Themenfeldern, die sich u.a. aufgr<strong>und</strong> derDynamik technischer <strong>und</strong> gesellschaftlicher Entwicklungen ergeben. Sie werden im Berichtan den jeweiligen Stellen dokumentiert. Hierzu zählen beispielsweise: Ist die Ergänzung desEU-Energieaufklebers bei Kühlschränken um die Klassen A+ <strong>und</strong> A++ auch ein Vorbild fürdie Weiterentwicklung der Kennzeichen für andere Gerätearten? Oder wäre eine Anpassungder Kriterien innerhalb der Klassen A bis G nicht hilfreicher für die Käufer? Lassen sichEnergieeffizienzindizes für Computer entwickeln, die einen sinnvollen Vergleich der Stromeffizienzermöglichen? Welche hilfreichen Querschnittskriterien lassen sich für Multifunktionsgeräteentwickeln, die z. B. Drucker-, Fax- <strong>und</strong> Kopiererfunktionen in einem Gerät vereinen?Werden mobile Klimatisierungsgeräte mit ihren hohen elektrischen Anschlussleistungen effizienteingesetzt <strong>und</strong> welche politischen Instrumente wären <strong>zur</strong> Unterstützung eines angemessenenEinsatzes nötig?Die Beantwortung dieser <strong>und</strong> weiterer Fragen bleibt folgenden Forschungsprojekten überlassen.19 Auch wenn noch große Unsicherheiten bestehen, in welcher Höhe die Strompreissteigerungen mittel-bis langfristig ausfallen werden, die allein dem Emissionshandel zu<strong>zur</strong>echnen sind (<strong>und</strong> nichtdurch zusätzliche Gewinnmitnahmen der Stromversorgungswirtschaft entstehen)(vgl. http://www.pointcarbon.com/article.php?articleID=2778&categoryID=147).

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