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Ekel. Ikonografie des Ausgeschlossenen. - Fotostudio Essen

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Abb. 50a Abb. 50b<br />

Welt unterstützt die Versinnbildlichung <strong>des</strong> Prinzips der bösen Weltlust, de-<br />

ren Rückseite Verderbnis ist. Dem zu Verführenden wendet er immer die ver-<br />

lockende Vorderseite zu, die schreckenerregende Rückseite ist abgewandt.<br />

Hier sieht man Schlangen, Kröten und anderes Ungeziefer (Abb. 50b).<br />

An die Stelle <strong>des</strong> Fürsten der Welt tritt bald die Personifikation Frau Welt; sie<br />

galt – nach Kirschbaums Untersuchungen – lange als erste Ausprägung<br />

dieses Typus. Ihre Rückseite zeigt dieselben Anzeichen <strong>des</strong> Verfalls; zu ih-<br />

ren Füßen die Gestalt eines um seinen Lohn flehenden Ritters (vgl. Kirsch-<br />

baum 1972: 327 und 496f).<br />

verwesender leIchnAm<br />

Beide Skulpturen erscheinen durch den Widerspruch ihrer äußerst attrakti-<br />

ven und einladenden Vorderseiten und den detailgenauen Verwesungsdar-<br />

stellungen auf ihren Rückseiten als die <strong>Ekel</strong>haftesten aller Personifikati-<br />

onen <strong>des</strong> To<strong>des</strong> dieser Epoche. Staub und Asche weichen hier ekelhaften<br />

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