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Ekel. Ikonografie des Ausgeschlossenen. - Fotostudio Essen

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Abnorme sexuAlItät<br />

Abb. 393 Abb. 394<br />

auf Ablehnung, weil sie in Japan die Zurschaustellung einer perversen Va-<br />

riante sexueller Gewalt repräsentieren würden (vgl. Schneede 2002: 38).<br />

Araki bezwingt die Frauen. In einer Fotografie der Serie Akt Tokyo spreizen<br />

vier Hände das Gewebe um die Vagina, sodass sich ein klaffen<strong>des</strong>, gieriges<br />

Maul assoziieren lässt (Abb. 395, o. T. aus Akt Tokyo). Dennoch weist die<br />

Autorin darauf hin, dass sich die Rolle der Frau und die Vorstellung ihrer<br />

weiblichen Identität innerhalb der japanischen Gesellschaft stark verändere.<br />

nach Mario Kramer könnten Arakis Fotos daher als Liberalisierung betrachtet<br />

werden. Die jungen Frauen würden sich sozusagen die Freiheit<br />

nehmen, sich von Araki fotografieren zu lassen. Mit Kramer lasse sich ihres<br />

Erachtens sagen, dass Araki – im Gegensatz zur Pornografie, in der die<br />

Frau zum passiven Lustobjekt degradiert werde – dem weiblichen Körper<br />

das Recht auf Selbstvergewisserung und in der Folge auf Selbstbehauptung<br />

zuspräche, ihr sogar aktiv zuweisen würde (vgl. ebd. 39).<br />

Arakis Werk oszilliert zwischen Kunst und Pornografie, denn in der Bereitwilligkeit<br />

der jungen Mädchen/Frauen liegt nicht begründet, dass es<br />

sich nicht um pornografische Darstellungen handelt. Pornografie ist nicht<br />

gleichzusetzen mit Zwangsprostitution.<br />

388<br />

Abb. 395

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