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Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 1983

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Fünfundsiebzigster Jahrestag der Eröffnung <strong>des</strong> Märkischen Museums<br />

Nachdem der Magistrat von Berlin schon 1891 <strong>für</strong> den Bau <strong>des</strong> Museums ein Grundstück an der<br />

Waisenbrücke erworben hatte und 1899 mit den Aushubarbeiten begonnen worden war, konnte das<br />

Märkische Museum am Köllnischen Park erst am 10. Juni 1908 eröffnet werden. In einer Sonderausstellung,<br />

<strong>die</strong> noch bis November <strong>1983</strong> gezeigt wird, erinnert das Märkische Museum Berlin an seine Baugeschichte<br />

und an seinen Architekten Ludwig Hoffmann (1852-1932), der von 1896 bis 1924 Berliner<br />

Stadtbaurat war.<br />

Die Fotosammlung <strong>des</strong> Museums konnte inzwischen durch Originalfotografien <strong>des</strong> 1950/51 in der Ära<br />

Ulbricht abgerissenen Berliner Stadtschlosses ergänzt werden, <strong>die</strong> sämtlich von „J. Jamrath und Sohn,<br />

Photograph beider kaiserlich-königlichen Majestäten in Berlin", stammen. Außerdem wurden der Sammlung<br />

mehr als 2000 Berlin-Ansichten aus der Zeit nach 1945 einverleibt. Die Grafiksammlung wurde um<br />

Handzeichnungen aus den 20er und 30er Jahren unseres Jahrhunderts vermehrt, darunter <strong>die</strong> Zille-Mappe<br />

„Komm, Karlineken, komm" von 1925. In der Handschriftenabteilung wurde eine Dokumentation von<br />

„merckwürdigen" Justizvorgängen aufgenommen, <strong>die</strong> aus Edikten und Urteilen der Jahre 1600 bis 1665<br />

besteht. SchB.<br />

Vier Millionen Bücher bei den Staatlichen Allgemeinbibliotheken in Ost-Berlin<br />

Im Ostteil der Stadt stehen Bücher, Fachzeitschriften und Tonträger aus insgesamt 550 Bibliotheken den<br />

Bürgern kostenlos zur Verfügung. Ein Fünftel der Bevölkerung <strong>Berlins</strong> wird von den Staatlichen Allgemeinbibliotheken<br />

mit einem Gesamtbestand von rund vier Millionen Büchern, Bildern, Karten und<br />

Tonträgern versorgt. Die Berliner Stadtbibliothek konnte im ersten Halbjahr <strong>1983</strong> ihren Buchbestand um<br />

etwa 40000 Bände auf 1,116 Millionen Exemplare erweitern. SchB.<br />

Von unseren Mitgliedern<br />

Arne Hengsbach 70 Jahre<br />

Am 20. November <strong>1983</strong> feiert Arne Hengsbach, einer unserer namhaftesten und fruchtbarsten Berlinhistoriker,<br />

seinen 70. Geburtstag. Wer den großen und schwergewichtigen, äußerlich etwas mürrisch<br />

wirkenden Mann nicht kennt, wird in ihm kaum einen derart aufgeschlossenenen und sensiblen, vielseitig<br />

interessierten und humorvollen Geschichtskenner vermuten. Geboren in Siemensstadt, ist er zeit seines<br />

Lebens <strong>die</strong>sem Stadtteil zwischen Berlin und Spandau und seiner besonderen, weit über das Lokale<br />

hinausgreifenden Entwicklung treu geblieben. Am Staatl. Kantgymnasium Spandau legte er 1932 das<br />

Abitur mit einer „Fünf in Mathematik und einer „Eins" in <strong>Geschichte</strong> ab - ein bedeutsames Indiz <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

frühe Hinneigung zur Historie, <strong>die</strong> vielleicht sogar erblich bedingt war. Denn auch sein Vater, der<br />

Schriftsteller Arno Hengsbach, genannt Hach, wandelte zu jener Zeit eifrig und im Hauptberuf auf den<br />

Spuren <strong>des</strong> alten Berlin. Er schrieb in den Jahren 1928 bis 1945 <strong>für</strong> <strong>die</strong> „DAZ", <strong>die</strong> „Morgenpost", <strong>die</strong><br />

„Germania" und andere Zeitungen heimatgeschichtliche Artikel, wobei er <strong>die</strong> Literaturgeschichte bevorzugte;<br />

auch <strong>die</strong> Berliner Stadt- und Dorfkirchen wurden in umfangreichen Serien behandelt. Der Sohn<br />

folgte den väterlichen Anregungen schon zeitig und begann seine literarische Tätigkeit im Jahre 1932 mit<br />

Artikeln über <strong>die</strong> Entstehung Siemensstadts im „Siemensstädter Anzeiger", <strong>für</strong> <strong>die</strong> er ein Honorar von<br />

2 RM pro Aufsatz erhielt. Zur gleichen Zeit erlernte er bei der bekannten Gsellius'schen Buchhandlung in<br />

der Berliner Mohrenstraße den Antiquariatsbuchhandel, bis der Zweite Weltkrieg ihm schließlich andere<br />

Tätigkeiten abverlangte.<br />

Voll zur Entfaltung konnte Arne Hengsbach seine historische Begabung erst nach Kriegsende bringen. Er<br />

war von der Gründung <strong>des</strong> „Spandauer Volksblattes" im März 1946 an bis zu 750-Jahr-Feier Spandaus im<br />

Jahre 1982 heimatkundlicher Mitarbeiter <strong>die</strong>ser Zeitung. Die erste zusammenhängende Darstellung der<br />

<strong>Geschichte</strong> Siemensstadts (mit Haselhorst) erschien 1954 anläßlich <strong>des</strong> 50jährigen Gründungstages der<br />

Wohnstadt - aus der Feder Arne Hengsbachs. Neben den selbständigen Schriften hat er in verschiedenen<br />

Publikationen, vor allem im „Bär von Berlin" und in den „<strong>Mitteilungen</strong>" unseres <strong>Vereins</strong> (dem er seit 1949<br />

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